Graz - Schulen in drei Regionen der Steiermark wollen Modell dafür stehen, was dem Bildungsministerium als Gesamtschule vorschwebt. In Graz, Voitsberg und Birkfeld sollen Zehn- bis 14-Jährige eine gemeinsame Schule besuchen und sich nicht mit zehn Jahren entscheiden müssen, ob sie ins Gymnasium oder in die Hauptschule gehen wollen.

Sigurd Loibner, Direktor der Sporthauptschule in Voitsberg, findet aus genau diesem Grund eine Gesamtschule wichtig: Oftmals kämen Schüler, die es im Gymnasium nicht schaffen, "als Wrack" in die Hauptschule und "haben jegliche Arbeitshaltung verloren".

Die Annahme, dass sich einige Gymnasien nicht am Modell beteiligen würden, wurde durch ein Fernsehinterview vergangene Woche genährt. Der Direktor des Köflacher Gymnasiums, Gerd Lang, hatte gesagt, er hätte über Voitsberg als Modellregion und die Beteiligung seiner Schule aus den Medien erfahren. Inzwischen hat sich die Angelegenheit geklärt: Seine Aussage sei missverstanden worden, hieß es aus dem Büro des Landesschulratspräsidenten.

In Graz könnte die Gesamtschule am Schulzentrum St. Peter im Osten der Stadt erprobt werden. Die Stadt hat mit dem Schulverbund Graz-West bereits Erfahrungen gesammelt. Sechs Schulen verwirklichen hier seit 1991 das Modell Kooperative Mittelschule, bei dem es den verschränkten AHS-HS-Lehrereinsatz gibt. (mil/DER STANDARD-Printausgabe, 29. Juli 2007)