Der Musikriese Universal Music startet in Großbritannien einen neuen umfassenden Web-Video-Dienst. Insgesamt werden 130 gekennzeichnete Online-Video-Player für Universals erfolgreichste Künstler ins Netz gestellt und mit Content gefüllt, darunter Bands wie Razorlight und die Soulsängerin Amy Winehouse. Die Inhalte sollen von Interviews, über Akustik-Sessions bis hin zu Exklusiv-Mitschnitten von Konzerten reichen, berichtet der Guardian. Die Umsetzung des neuen Services übernimmt der Web-Video-Spezialist Roo. Finanzieren wird sich das Video-Angebot über Werbung. Die Online-Player sollen jeweils in die eigenen Webseiten der betreffenden Künstler integriert werden.

Die Partnerschaft mit Universal ist die erste, die Roo in Großbritannien mit einem Label auf die Beine stellen konnte. Im Zuge dessen führt das Unternehmen auch ein neues Werbeformat namens "Screenwipes" ein. Dabei erscheint ein kleines Marken-Logo auf dem Bildschirmrand und breitet sich nach und nach auf das ganze Videoplayer-Fenster aus. Die Kooperation mit Universal Music zeige, dass die Musikfirmen langsam beginnen zu verstehen, wie sie die Popularität von Musikvideos ankurbeln können, meint Tony Martin, Senior Vice-President Roo Europe. Universal habe umfassende, aber nicht unrealistische Umsatzvorstellungen von dem neuen Web-Video-Dienst.

Bislang hätten die Plattenlabels nicht besonders darauf geachtet, dass sich mit Internet-Videos auch Geld verdienen lässt, jetzt allerdings würden sie beginnen – ganz nach MTV-Vorbild – mehr Werbung rund um ihre Inhalte zu platzieren, fügt Martin hinzu. Die ersten Universal-Videoplayer sollen mit Ende Juli online gehen. Zunächst wird es das Angebot nur in Großbritannien geben. Roo arbeitet mittlerweile auch mit einer Reihe von Medienunternehmen wie zum Beispiel dem Daily Mirror, der Times und der Sun zusammen. Im Januar dieses Jahres erst hat Rupert Murdochs News Corp. einen zehnprozentigen Anteil an dem Web-Video-Spezialisten übernommen. (pte)