Foto: BMLFUW/AMA-Bioarchiv/Dall
Innsbruck - Bauernkinder sind weniger anfällig für Asthma und Allergien. Dies hat die Auswertung erster Ergebnisse der europaweiten GABRIEL-Studie nun belegt. Für die Studie wurden auch über 27.000 Kinder in Tirol befragt. 13 Prozent der Tiroler Eltern hatten angegeben, dass ihr Kind auf einem Bauernhof lebe. Elf Prozent der Nicht-Bauernkinder würden an Asthmabeschwerden leiden, unter den Bauernkinder seien es hingegen nur sechs Prozent, gab die Medizinische Universität Innsbruck bekannt.

Jedes zehnte Kind chronisch krank

Allergische Erkrankungen hätten in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis würden zu den häufigsten chronischen Krankheiten im Kindesalter gehören. Mittlerweile leide etwa jedes zehnte Kind vorübergehend oder dauerhaft daran. Bisher wisse man, dass allergische Erkrankungen durch ein Zusammenspiel von Vererbung und Umwelteinflüssen entstehen. Ziel der Studie sei, die schützenden Faktoren auf dem Bauernhof zu identifizieren. Die Phase zwei, die diesbezügliche Ergebnisse liefern soll, laufe derzeit in Tirol.

Schutz durch mikrobielle Substanzen

Man gehe davon aus, dass Kinder, die in ihren ersten Lebensjahren vermehrt von mikrobiellen Substanzen - Bestandteile oder Stoffwechselprodukte von Bakterien oder Pilzen - umgeben seien, einen Schutz vor der Entstehung von Asthma und Allergien hätten, da das frühkindliche Immunsystem dadurch die richtige Richtung dirigiert werde.

Teil einer EU-Studie

Die GABRIEL-Studie sei ein europaweites Projekt mit dem Ziel, die Ursachen von Asthma und Allergien bei Kindern zu erforschen. Geleitet werde die Studie von anerkannten Experten und Ärzten und gleichzeitig in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Polen durchgeführt. Die österreichische Studienregion ist Tirol, und die entsprechende Studienzentrale das Departement für Kinder- und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität Innsbruck. Insgesamt hätten sich im vergangenen halben Jahr europaweit mehr als 200.000 Volksschulkinder und deren Eltern an der Studie beteiligt. (APA)