Sechs-Staaten-Vereinbarung mit UNO - Über 70 Millionen Menschen in absoluter Armut - Jean Ziegler: Wegen Agrar-Dumpingpolitik der EU
Redaktion
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Nairobi - Sechs afrikanische Regierungen und die
Vereinten Nationen haben sich zum Abschluss von Verhandlungen in
Nairobi auf einen Plan geeinigt, um die grundlegenden Ursachen für
den wachsenden Hunger am Horn von Afrika zu bekämpfen. Es wird
befürchtet, dass schon die nächste größere Krise in der von Dürren
geplagten ostafrikanischen Großregion weitere 20 Millionen Menschen
von Nothilfe abhängig machen könnte. Der Plan ist das
Ergebnis von monatelangen Beratungen, die am Dienstag nach einer
zweitägigen Konferenz in Kenia beendet worden sind.
Über 70 Millionen Menschen leben in absoluter Armut
Regierungsvertreter aus Dschibuti, Eritrea, Äthiopien,
Kenia, Somalia und Uganda waren an den Gesprächen ebenso beteiligt
wie Vertreter der Vereinten Nationen, von regionalen Organisationen,
Geberstaaten, Privatwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen,
internationalen Finanz- und wissenschaftlichen Institutionen. Mehr
als 70 Millionen Menschen am Horn von Afrika - 45 Prozent der
Gesamtbevölkerung - leben in absoluter Armut und sind von
Nahrungsmittelknappheit betroffen. In den letzten sechs Jahren wurde
die Region von vier Dürren heimgesucht.
Agrar-Dumpingpolitik der EU
Der Schweizer UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf
Nahrung, Jean Ziegler, hat den Westen für den Hunger in der Welt, vor
allem in Afrika, verantwortlich gemacht. Ein Grund sei die
Agrar-Dumpingpolitik der EU, sagte Ziegler jüngst in einem Interview
mit der Wiener Tageszeitung "Kurier". 37 afrikanische Staaten seien
reine Agrarstaaten, "dort wird durch diese Dumpingpolitik die
Inlandswirtschaft total ruiniert". Vor 30 Jahren habe es in Afrika 81
Millionen permanent schwerst unterernährter Menschen gegen, heute
seien es 203 Millionen. (APA/dpa)
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