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Ein junges Mädchen auf einer Müllhalde in Kibera, Nairobi.

Foto: APA/EPA/STEPHEN MORRISON
Nairobi - Sechs afrikanische Regierungen und die Vereinten Nationen haben sich zum Abschluss von Verhandlungen in Nairobi auf einen Plan geeinigt, um die grundlegenden Ursachen für den wachsenden Hunger am Horn von Afrika zu bekämpfen. Es wird befürchtet, dass schon die nächste größere Krise in der von Dürren geplagten ostafrikanischen Großregion weitere 20 Millionen Menschen von Nothilfe abhängig machen könnte. Der Plan ist das Ergebnis von monatelangen Beratungen, die am Dienstag nach einer zweitägigen Konferenz in Kenia beendet worden sind.

Über 70 Millionen Menschen leben in absoluter Armut

Regierungsvertreter aus Dschibuti, Eritrea, Äthiopien, Kenia, Somalia und Uganda waren an den Gesprächen ebenso beteiligt wie Vertreter der Vereinten Nationen, von regionalen Organisationen, Geberstaaten, Privatwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen, internationalen Finanz- und wissenschaftlichen Institutionen. Mehr als 70 Millionen Menschen am Horn von Afrika - 45 Prozent der Gesamtbevölkerung - leben in absoluter Armut und sind von Nahrungsmittelknappheit betroffen. In den letzten sechs Jahren wurde die Region von vier Dürren heimgesucht.

Agrar-Dumpingpolitik der EU

Der Schweizer UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat den Westen für den Hunger in der Welt, vor allem in Afrika, verantwortlich gemacht. Ein Grund sei die Agrar-Dumpingpolitik der EU, sagte Ziegler jüngst in einem Interview mit der Wiener Tageszeitung "Kurier". 37 afrikanische Staaten seien reine Agrarstaaten, "dort wird durch diese Dumpingpolitik die Inlandswirtschaft total ruiniert". Vor 30 Jahren habe es in Afrika 81 Millionen permanent schwerst unterernährter Menschen gegen, heute seien es 203 Millionen. (APA/dpa)