Infarkt
Wiener spricht aus, was in Salzburg ohnehin jedem bekannt ist: Wenn im Red Bull-Stadion gekickt wird, führt dies derzeit regelmäßig zum Verkehrsinfarkt. Nur knapp sieben Prozent der Besucher kommen mit Öffentlichen Verkehrsmitteln; das Ergebnis sind zugestaute Autobahnzubringer sowie verparkte Wohngebiete und Firmengelände.
Mit dem Stadionausbau würde sich das Chaos potenzieren, warnt auch die Salzburger Verkehrsplattform. Laut Plattform-Sprecher Peter Haibach wird für die erweiterte Fußballarena der Anteil jener Besucher, die mit Öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, nur mit zehn Prozent bemessen. International üblich wären 50 bis 60 Prozent.
Gebühren
Als Regulativ schlagen Haibach und Wiener ein Ende des Gratisparkens auf den Stadionparkplätzen und die Einhebung von Parkgebühren vor. Dies wiederum würde dazu führen, dass viele auf die Gratisparkplätze beim nahe gelegenen Einkaufszentrum Europark ausweichen, heißt es dazu von Seiten der Stadionbetreiber.
Hinter den Debatten um das Verkehrskonzept rund ums EM-Stadion steht aber nicht so sehr die Angst vor den drei EM-Spielen. Die Anrainer - darunter auch große Firmen wie die Holzindustrie Kaindl, Ikea und der Europark - plagt in erster Linie die Sorge vor dem permanenten Ausnahmezustand, wenn der Stadionrückbau nach der EM nicht vollzogen wird. Immerhin würde dieser dem Land vier Millionen Euro kosten.