Graz - Den Kampf um Wähler für die Gemeinderatswahl 2008 trägt die Freiheitliche Partei schon jetzt auf der Straße aus. Der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) lässt mit radikalen Forderungen aufhorchen: Man solle Schafherden in den Grazer Stadtpark treiben, um durch Sodomie Vergewaltigungen an Frauen durch Türken zu verhindern - Ideegebend war der Fall eines Türken in Deutschland, der sich an Schafen vergangen hatte.

"An fast jeder Straßenecke ein(e) Neger(in)"

Am Dienstag meldete sich Michael Winter, Landesobmann des RFJ, in einer Aussendung zu Wort, in der er "freie Straßen statt Megaphon" fordert. Vermehrt hätten sich Bürger beschwert, dass "sich einem an fast jeder Straßenecke ein(e) Neger(in) in den Weg" stelle - und eben die Straßenzeitung Megaphon anbiete. Wer die Beschwerdeführer waren, konnte Winter nicht beantworten. Zu seiner Wortwahl sagte er: "Wir lassen uns nicht unter das Joch der Politik der Political Correctness drängen." Grazer Grünen-Klubobfrau Sigi Binder ist fassungslos über die "widerlichen braunen Rülpser": Es sei "feige Politik" sich hinter vermeintlichen Stimmen aus der Bevölkerung zu verstecken. Vonseiten der Straßenzeitung Megaphon und des MigrantInnenbeirats gibt es keinen Kommentar: "Jede Form von Aufmerksamkeit ist zu viel", sagte Chefredakteurin Judith Schwentner. (mil, DER STANDARD Printausgabe, 27.6.2007)