Foto: orell füssli Verlag

Beruf, Familie, Haushalt, Pflege – für viele Menschen und insbesondere oft Frauen sammeln sich die vielen Anforderungen von außen und innen zu einer täglichen Belastung an, die über einen gewissen Zeitraum gemeistert werden mag, über längere Zeit aber im körperlichen und seelischen Zusammenbruch enden kann: "Burn-out!" Typische erste Anzeichen einer derartigen Entwicklung sind Stress- und Erschöpfungsgefühle aufgrund von Dauerstress und starker Belastung sowie eine negative Einstellung sich selbst und anderen Menschen gegenüber.

Die Psychotherapeutin Sabine Fabach hat am Institut Frauensache in Wien zahlreiche von Burn-out betroffene oder gefährdete Frauen begleitet und diese Erfahrungen für den vorliegenden Ratgeber genutzt, welcher sich speziell an Frauen richtet (aber auch durchaus für Männer, die mehr auf sich hören wollen, interessant ist). "Burn-out. Wenn Frauen über ihre Grenzen gehen" eignet sich sehr gut zur Erstinformation, zum Einlesen in persönlich ansprechende Kapitel und natürlich zum Durcharbeiten.

Impulse

Auch wer glaubt, nicht von Burn-out betroffen zu sein, aber dennoch mehr auf die innere Stimme und eigene Grenzen achten will, und Denkanstöße schätzt, kann der Publikation wertvolle Impulse entnehmen. Neben einem Überblick über Stressarten und den Verlauf eines Burn-out-Syndroms findet sich zu Beginn des Buches ein Selbsttest, bei dem viele feststellen werden, dass sie zumindest mehr auf ein Gleichgewicht zwischen Stress und Erholung achten sollten, um sich nicht zunehmend im Belastungskreislauf wiederzufinden. Für Frauen typische Mehrfachbelastungen und Einstellungsfallen (z.B. "immer und überall das Beste geben") werden aufgezeigt, sind doch die Analyse der Umwelt(bedingungen), das Erkennen eigener belastender Ansprüche und anderer Belastungsfaktoren wie auch die Anerkennung einer Überlastung an sich erste Schritte aus dem Burn-out.

Ein Kapitel widmet sich sinnvollen Präventionsmaßnahmen, Entspannungsmethoden und – eingeteilt in die sechs Burn-out-Stufen – entsprechenden Gegenmaßnahmen. Die Autorin richtet sich jedoch nicht nur an Gefährdete/Betroffene sondern zum Abschluss auch an jene, die burn-out-gefährdete Menschen kennen (z.B. als Partner/Partnerin, Freund/Freundin oder als Führungskraft). Diesen zeigt sie Wege auf, die betroffene Person zu unterstützen, und erinnert gleichzeitig daran, auf eigene Bedürfnisse und Grenzen zu achten. Denn der respektvolle Umgang mit sich selbst ist die Grundlage des eigenen Wohlergehens. So gibt das sehr empfehlenswerte Buch zahlreiche Anstöße, Chefin des eigenen Lebens zu werden. (dy)