ÖVP und SPÖ in Oberösterreich streiten um Medizingeräte - Antrag für zwei neue Herzkathedergeräte von Landesregierung abgelehnt - SPÖ-Gesundheitslandesrätin Stöger hält an Anschaffung fest
Redaktion
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Linz - Allen Expertenmeinungen zum Trotz hat SPÖ-Gesundheitslandesrätin Silvia Stöger erneuert den Antrag für zwei neue Coronar-Angiografiegeräte (Cor) gestellt. Die beiden oberösterreichischen Schwerpunktkrankenhäuser Steyr und Vöcklabruck sollen diese rund eine Million Euro teuren Großgeräte erhalten. "Sie sind notwendig um die medizinische Unterversorgung in den Regionen zu beseitigen", bleibt Stöger bei ihrer Meinung. Die schwarz-grüne Landesregierung hat bereits in der Sitzung der Gesundheitsplattform im März gegen die Anschaffung dieser neuen Herzkathedergeräte gestimmt. Am Montag stand die Anschaffung erneut auf der Tagesordnung.
Die Meinung der anderen Parteien, ÖVP, Grüne und FPÖ, hat sich jedoch seit März nicht grundlegend geändert. Vielmehr erhielten die Gegner von Stögers Plänen noch Rückenwind durch den Landesrechnungshof (LRH). Dieser hatte vorige Woche einen Bericht zu den Investitionen der oberösterreichischen Krankenhäuser veröffentlicht. Dezidiert nimmt der LRH auch Stellung zur aktuellen Diskussion: "Eine landesinterne Arbeitsgruppe und das Österreichische Bundesinstitut für Gesundheitswesen kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die derzeitigen Ressourcen ausreichen." Zusätzliche "Cor-Standorte" seien "nicht erforderlich".
Lange Überstellung
Diese Auffassung werde auch von der kardiologischen Gesellschaft vertreten. "Verbesserungsmöglichkeiten in der Infarktversorgung" sehe sie lediglich in einer "Optimierung der Transportlogistik". Alle sieben Cor-Geräte Oberösterreichs befinden sich in Spitälern im Linzer Zentralraum. Die Überstellung von Patienten aus der Region dauere manchmal zu lange, lautet deren Kritik.
Stöger hält an Neuanschaffung fest
Stöger hingegen lässt sich auch von der LRH-Empfehlung nicht umstimmen. Ebenso wenig akzeptiert sie den Kompromiss, zumindest eine Anlage aus Linz abzuziehen. Die Auslastung der Geräte steige jedes Jahr um zehn Prozent, Linz könne auf kein Gerät verzichten. Um die im österreichischen Strukturplan enthaltene Richtlinie für eine "regionalen Versorgungsgerechtigkeit" zu erfüllen, führe kein Weg an Neuanschaffungen vorbei. Die Montagssitzung war zu Redaktionsschluss noch nicht beendet. (DER STANDARD, Printausgabe, Kerstin Scheller, 26.6.2007)
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