Cocktail für Blutsauger mit Sinn für Schweißgeruch
Blut ist nicht nur lebenswichtig für den menschlichen Körper - Von dem roten Saft ernährt sich auch so manches lästige Getier, von der Gelse bis zur Zecke
Redaktion
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Mit blutenden Wunden haben die Ö1-Kinderunireporter schon ihre Erfahrungen gemacht. Warum das Blut rot ist und was darin enthalten ist, wollten die Jungjournalisten vom Mediziner Klaus Lechner wissen.
Die rote Färbung des Körpersaftes kommt vom darin enthaltenen Eisen. Ohne das Eisen, das auch dem Rost oder dem Mars seine Farbe gibt, würde das Blut aussehen wie Milch. Gebraucht wird das Eisen in den roten Blutkörperchen, um Sauerstoff zu binden und in alle Zellen und Organe des Körpers zu transportieren. Bei ihrer Reise durch den Körper dienen die weißen Blutkörperchen dazu, Eindringlinge wie Bakterien und Viren auszuschalten. Wenn eine Wunde blutet, bilden Blutplättchen eine Abdichtung, die das Blut gerinnen lässt.
Doch das Blut ist nicht nur lebenswichtig für den menschlichen Körper, sondern auch schmackhaft für so manches Getier. Denn nicht nur Vampire zählen Blut zu ihren Leibspeisen, auch Blutegel, Zecken, Gelsen und Mücken laben sich am roten Saft. Kein Wunder, immerhin haben 100 Milliliter Blut so viel Kalorien wie eine Tafel Schokolade.
Im Reich der Märchen
Dass Gelsen oder Stechmücken Menschen mit besonders "süßem Blut" bevorzugen, gehört jedoch wie die Vampire ins Reich der Märchen. Tatsächlich entscheiden die Blutsauger anhand des Körpergeruchs über ihr nächstes Opfer. Aus einer Entfernung von bis zu 30 Metern erkennt ihr Geruchssinn Schweiß, Parfum und Kosmetika. Geleitet werden sie auch von Körpertemperatur und Luftfeuchtigkeit. Ist eine gut durchblutete Stelle gefunden, dringt der Rüssel bis zu einem Blutgefäß vor. Während die Gelse saugt, schickt sie mit ihrem Speichel Stoffe in die Wunde, die eine Blutgerinnung verhindern. Das im Blut enthaltene Eiweiß brauchen die Tiere für die Entwicklung ihrer Eier - deshalb stechen nur die weiblichen Gelsen, die männlichen begnügen sich mit Pflanzensaft. (kri/DER STANDARD-Printausgabe, 26.6.2007)
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