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Foto: AP/Eckehard Schulz
Wien - Am kommenden Montag, dem 2. Juli, startet der deutsche Paketdienstleister Hermes Logisitik in Österreich. Von Anfang an stehen 1.200 Paket-Shops bereit, um 20 Prozent mehr als ursprünglich geplant. Zum Vergleich: Die Österreichische Post besitzt nach mehreren Schließungswellen noch 1.334 Postämter. Dies sind allerdings vollwertige Poststellen, während Hermes mit Nachversorgern kooperiert - wie das auch die Post bei ihren zusätzlichen 608 Postpartnern und Postservicestellen tut.

Hermes hatte bereits im Frühjahr angekündigt, mit Kampfpreisen die Österreichische Post angreifen zu wollen. Post-Chef Anton Wais wiederum meinte, eine Preisschlacht werde er sicher nicht führen. Hermes ist eine Tochter des Otto-Versandes und betreibt in Deutschland nach Eigenangaben 13.500 Shops.

Shoppartner

Bis Ende 2008 will Hermes in Österreich 20 Prozent des Marktanteils bei der Zustellung und dem Versand von Paketen erreichen. Das sind rund acht Millionen Sendungen jährlich. Die Shoppartner von Hermes in Österreich sind die lokalen Nahversorger: Putzereien, Zeitschriftenhändler, Trafiken und Fachhändler der unterschiedlichsten Branchen sowie 150 der österreichweit 200 Doppler-Tankstellen.

Dazu gibt es noch 700 Zusteller. Wobei Hermes keinen eigenen Fuhrpark besitzt, sondern auf Frächter zurückgreift. Universalschlüssel für den Zugang zu Wohnhausanlagen, wie sie die Österreichische Post hat, besitzt Hermes nicht. Man scheue sich aber auch nicht, hier Geld in die Hand zu nehmen, um eine entsprechende Zustellung zu ermöglichen, hieß es zuletzt.

Paketgröße statt Gewicht

Abgerechnet wird nach Paketgröße und nicht nach dem Gewicht, wie das etwa bei der Österreichischen Post der Fall ist. Die Öffnungszeiten richten sich nach denen des Nahversorgers. Geschäftsinhaber erhalten 40 Cent je Paket, so das Unternehmen.

Bereits im ersten vollen Geschäftsjahr will Hermes einen Gewinn schreiben und Ende 2008 im Paketbereich einen Marktanteil von 20 Prozent erreichen. Das entspreche einem Umsatz von 25 Mio. Euro und einem jährlichen Versand von acht Millionen Sendungen, so Hermes-Chef Hanjo Schneider im Frühjahr. Derzeit hat die Österreichische Post einen Marktanteil von 95 Prozent. (APA)