Die Probleme bei den beiden Fonds trugen am vergangenen Freitag zu Verunsicherungen auf dem US-Aktienmarkt bei. Investoren verkauften vor allem Aktien von Investmentfirmen und Geschäftsbanken und stiegen auf den Anleihemarkt um. Der Dow-Jones-Index verlor am Freitag 1,4, im Wochenvergleich mehr als zwei Prozent.
Feuerwehraktion
Die hausinterne Feuerwehraktion an diesem Wochenende galt dem High Grade Fund, dem Bear Stearns eine Kreditlinie von 3,2 Mrd. Dollar (2,38 Mrd. Euro) zur Verfügung stellt. Beim noch stärker verschuldeten Bear Stearns Leveraged Fund sind die Verhandlungen mit Kreditgebern und Gegenparteien am Laufen.
Die Krise steht in direktem Zusammenhang mit dem schwächelnden Hausmarkt in den USA und den Folgen leichtsinniger Kreditvergaben seitens der Banken an Schuldner mit schlechter Bonität. Dieser so genante Subprime-Markt ist äußerst lukrativ ist.
Doch die Bear-Fonds hatten sich bei den "Collateralized Debt Obligations" (CDO) verspekuliert. CDOs sind Kreditderivate, die Forderungen verschiedenster Art bündeln, darunter auch die Subprime-Hypothekenkredite. Sie werden gestückelt und an Investoren weiterverkauft. Die Verzinsung variiert je nach Risiko, das Risiko des Kreditausfalls geht aber auf den Käufer über.
Im Vorjahr hatte der CDO-Markt nach Schätzung des Branchenverbands der Wertpapierhändler ein Volumen von mehr als 317 Mrd. Dollar, 77 Prozent mehr als 2005.
Ungünstiger Zeitpunkt
Sollten die Kreditausfälle und Pleiten am Subprime-Markt steigen, könnten Wall-Street-Firmen, Hedgefonds und Pensionskassen auf Anleihen und Wertpapieren sitzenbleiben, die mit Krediten abgesichert sind, die rapide an Wert verlieren.