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Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas und Israels Premier Ehud Olmert treffen heute im ägyptischen Sharm el-Sheikh zusammen.

Fotos: REUTERS/Ammar Awad/APA/EPA/Sebastian Scheiner
Gaza/Jerusalem/Berlin - Das erste Nahost-Gipfeltreffen seit der Spaltung der Palästinenser-Gebiete vor wenigen Wochen soll einen Neuanfang in der Region bringen. Israels Ministerpräsident Ehud Olmert sagte vor Beginn der Gespräche im ägyptischen Sharm el-Sheikh, der Gipfel solle den Friedenswillen der gesamten Region bekräftigen. Von seinen Beratungen mit Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas, Jordaniens König Abdullah II. und Ägyptens Staatschef Hosni Mubarak müsse das Signal an die arabische Welt gehen, dass ein echtes Interesse am Friedensprozess bestehe, sagte Olmert am Montag in Jerusalem.

Die deutsche Bundeskanzlerin und amtierende EU-Ratspräsidentin Angela Merkel forderte Israel bei einem Telefongespräch mit Olmert mit Blick auf den Gipfel in Sharm el-Sheikh auf, den gemäßigten Palästinensern entgegenzukommen. Sie bat den israelischen Ministerpräsidenten, mit Abbas möglichst konkrete Ergebnisse zu erzielen, die den Menschen in Westjordanland und Gazastreifen zugute kämen, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm in Berlin.

Olmert will regelmäßige Gespräche mit Abbas

"Es muss jede Möglichkeit genutzt werden, die derzeit schwierige Situation zu stabilisieren und neue Ansätze des Vertrauens zu finden", sagte Wilhelm. Olmert kündigte den Angaben zufolge an, die regelmäßigen Gespräche mit Abbas wieder aufzunehmen. Bei den alle 14 Tagen geplanten Treffen sollten alle relevanten Fragen erörtert werden, sagte Olmert in dem Telefonat. US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte die regelmäßigen Beratungen vermittelt.

Al Kaida ruft zu Unterstützung der Hamas auf

Die "Nummer zwei" des Terrornetzwerks Al Kaida, Aiman al Zawahiri, hat indes Muslime in der ganzen Welt am Montag zur Unterstützung der Hamas aufgerufen. Der Stellvertreter von Osama bin Laden forderte in einer Audiobotschaft alle Muslime auf, der palästinensischen Organisation nach ihrem militärischen Sieg im Gazastreifen Geld und Waffen zu schicken. Außerdem sollten sie amerikanische und israelische Einrichtungen angreifen.

Bisher hatte Al Kaida die radikalislamische Hamas wegen ihrer Koalition mit Abbas' Fatah kritisiert. Nun rief Zawahiri die Gruppe auf, im Gazastreifen einen islamischen Staat zu errichten. "Die Übernahme der Macht ist kein Ziel, sondern ein Mittel, um Gottes Wort auf Erden umzusetzen", erklärte er. Alle Mujaheddin müssten sich mit den Palästinensern zusammenschließen. "Unterstützt den Waffenschmuggel aus Nachbarländern", sagte er: "Wir können sie unterstützen, indem wir auf den Kreuzritter und die zionistischen Interessen zielen, wo immer wir können."

Die Echtheit der 25-minütigen Botschaft Zawahiris konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Allerdings erschienen die Aufnahmen auf einer Webseite, die schon der Vergangenheit Botschaften des Bin-Laden-Stellvertreters verbreitete. Es war das siebte Mal, dass er sich in diesem Jahr zu Wort meldete. (APA/dpa/Reuters)