Republik Kongo: Zahlreiche Pannen bei Parlamentswahl
Wahllokale öffneten bei erster Wahlrunde vielerorts zu spät - Rund vierzig Parteien boykottieren Urnengang
Redaktion
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Brazzaville - In der Republik Kongo ist es bei der
ersten Runde der Parlamentswahl zu zahlreichen Pannen gekommen. Die
Abstimmung habe in der Hauptstadt Brazzaville und in anderen Teilen
des Landes zum Teil "mit Verspätung" begonnen, teilte die nationale
Wahlkommission Conel am Sonntagabend mit. Die Wahllokale, die nicht
plangemäß um 07.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr MESZ) geöffnet hätten,
sollten daher auch nach 18.00 Uhr geöffnet bleiben.
In Brazzaville öffnete fast kein Wahllokal pünktlich, zum Teil
konnten die Wähler erst ab 17.00 Uhr ihre Stimme abgeben, wie
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Wahlhelfer
begannen gegen 18.00 Uhr Ortszeit dennoch mit der Auszählung der
Stimmen.
In Pointe-Noire im Südwesten Kongos habe der Urnengang vielerorts
wegen fehlender Wahlunterlagen nicht abgehalten werden können,
berichtete ein Journalist vor Ort. Im Bezirk Pool im Südosten des
Landes wurden bisher nicht registrierte Wähler nachträglich per Hand
in die Wahllisten eingetragen. In zwei Wahlbezirken im Zentrum des
Landes behinderten Bewohner den Wahlgang, wie örtliche Kandidaten
berichteten. Die Bewohner hatten sich demnach darüber beschwert, dass
manche Namen auf den Wählerlisten fehlten, dafür aber Namen fiktiver
oder verstorbener Wähler eingetragen waren. Außerdem seien
Minderjährige mit Wahlscheinen angetroffen worden.
Vierzig Parteien boykottieren Wahl
Rund vierzig Parteien hatten zum Boykott der Abstimmung
aufgerufen, die drei größten Oppositionsparteien des
zentralafrikanischen Landes traten aber zur Wahl an. Die Kongolesen
wählen die 137 Abgeordneten der ehemaligen französischen Kolonie neu;
im scheidenden Parlament hat die Partei von Staatschef Denis Sassou
Nguesso 115 Sitze. Nguesso ist seit zehn Jahren an der Macht. In
Frankreich wurden unlängst erste Ermittlungen gegen den Präsidenten
eingeleitet, weil er öffentliche Gelder veruntreut und damit
Luxusimmobilien gekauft haben soll. Die zweite Runde der
Parlamentswahl findet am 22. Juli statt. (APA)
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