Foto: NXP
Das Halbleiterunternehmen NXP Semiconductors hat im österreichischen Gratkorn bei Graz ein "Reference Design Center" (RDC) eröffnet, in dem der Einsatz und die Anwendung von RFID-Lösungen getestet und weiterentwickelt werden. "Das potenzielle Einsatzspektrum von RFID ist groß. Wir testen und entwickeln Gesamtlösungen im RFID-Sektor, die auf spezielle Anforderungen zugeschnitten sind, unter realen Einsatzbedingungen", erläutert Dirk Morgenroth, Marketing Director Market Sector RFID bei NXP Semiconductors, im Gespräch mit pressetext.

Schlüssige Daten

"Bis jetzt konnten Systemintegratoren nur im Zuge von Feldversuchen bei Endanwendern schlüssige Daten darüber einholen, wie sich die einzelnen Komponenten im Praxiseinsatz verhalten", sagt Morgenroth. "Im RDC lässt sich dagegen die Praxistauglichkeit der Lösungen bereits im Vorfeld absichern, sodass Betatests entfallen können. Das erleichtert Kunden die Kalkulation und gibt zusätzliche Sicherheit bei Investitionen in RFID-Infrastruktur." Das neue Zentrum werde sowohl NXP als auch seine Partner unterstützen, RFID-Lösungen mit optimalen Lesereichweiten und bestmöglicher Systemkonfiguration zu realisieren.

Gesamtfläche von 800 Quadratmetern

Auf einer Gesamtfläche von 800 Quadratmetern beherbergt das RDC unter anderem Labore, Prüf-Ausrüstungen und Palettentransportanlagen, mit denen sich die Bedingungen des Praxiseinsatzes realitätsgetreu nachbilden lassen. Die anwendungsspezifische Analyse und Optimierung am RDC geht über das schlichte Design-In von Produkten weit hinaus. Sämtliche Elemente der Lösung können vom ersten Muster über die Middleware bis zum fertigen Produkt entwickelt und bewertet werden. Durch Kooperation mit allen an einem RFID-Projekt beteiligten Partnern bietet dieser Ansatz die Gewähr, dass sich Systemintegratoren und Endanwender auf die Leistungsfähigkeit der RFID-Infrastruktur verlassen können und von gesteigerter Rentabilität profitieren, so NXP in einer Aussendung.

Einsatzfelder

Das Einsatzfeld von RFID reicht über das reine Warenmanagement von Handelsunternehmen weit hinaus. "Die Chips werden in Bibliotheken ebenso eingesetzt wie bei der Markierung von Schweinen und Kühen zum Zweck der Gesundheitskontrolle", so Morgenroth. Zudem können die funkenden Etiketten zur Diebstahlssicherung von elektronischen Geräten in Gebäuden eingesetzt werden. Eine der jüngsten Entwicklungen ist die RFA (Radio Frequency Activation). Mit dieser Technik kann der Zugriff auf Datenträger wie Audio-CDs oder DVDs solange gesperrt werden, bis der Chip nach Bezahlung der Rechnung aktiviert wird. Ziel des RDC ist es, bei eben diesen neuen Anwendungen entsprechende Lösungen zu entwickeln und sie eingehend auf Tauglichkeit für den Echtbetrieb zu testen.(pte)