Die Idee für einen "Biotechnologiecluster" im Bereich der Wiener Muthgasse im 19. Bezirk gibt es schon ziemlich lange - aber erst mit dem heutigen Spatenstich für das "Vienna Institute of Bio Technology" (VIBT) der Boku ist der erste Schritt zur Realisierung erfolgt. Verzögert hat sich Entwicklung des Areals vor allem durch den Ausstieg des US-Pharmakonzerns Baxter, der als Leitbetrieb gewonnen werden sollte.

Die Stadt Wien wollte mit Baxter als Partner ein Zentrum für industrienahe Biotechnologieforschung dort etablieren. Schon ab 2002 wurde mit Baxter verhandelt. Im Jahr 2004 wurde schließlich eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ein Jahr später kam jedoch die Absage aus den USA, die mit wirtschaftlichen Argumenten begründet wurde.

Somit blieb das Areal zwischen Muthgasse und Bahnhof Heiligenstadt vorerst ungenutzt. Die brachliegende, unter anderem den ÖBB gehörende Fläche diente lediglich als Parkplatz, dort befindliche ehemalige Speditionsgebäude verfielen.

Standortbelebung

Inzwischen gehören zahlreiche Grundstücke einem Konsortium, das die Biotech-Idee am Standort wieder beleben will: Die Glamas Beteiligungsverwaltungs-Gesellschaft, die nun zunächst das VIBT der Boku errichtet. Die Glamas ist ein Unternehmen im Eigentum der BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH, der Porr Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte GmbH, der WSE Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft sowie einer Tochter der Wiener Städtischen.

Laut einem Sprecher des Konsortiums hat die Glamas einen Großteil der Flächen auf dem Areal gekauft. Auf einem Teil der Besitzungen entsteht das VIBT, und zwar gegenüber des Boku-Institutsgebäudes in der Muthgasse. Auch weitere rund 50.000 Quadratmeter stehen zur Entwicklung an. Möglich sind demnach Gebäude mit rund 17.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche.

Dort sollen Firmen oder Institute einziehen, die im Bereich Biotechnologie tätig sind bzw. die zumindest eine gewisse Affinität zu dieser Branche aufweisen, heißt es von Seiten der Glamas. Konkrete Pläne für eine Bebauung liegen noch nicht vor. Offen ist auch, ob es einen neuen "Leitbetrieb", so wie es Baxter einst sein sollte, geben wird.(APA)