Die nicht aus den Slums sondern von abgebrochenen Studien kommenden Teilzeitmusiker Marina Vello, Pedro D'Eyrot und DJ Rodrigo Gorky verhackstücken zu feucht-fröhlichen, herzlich versauten Amateur-Raps und -Abzählreimen so ziemlich alles, was in den Klubs bis dato zumindest aus ästhetischen Gründen verboten war.
Wir hören portugiesische Texte, die im Gegensatz zu den lyrischen Hervorbringungen der Kollegen aus den Metropolen São Paulo und Rio und ihrer mitunter von sozialen Themen gebrochenen (Sozial-)Pornografik lieber vollmundig das Leben am Strand und die ewigen Freuden von Buben und Mädchen mit- und gegeneinander verhandeln. Und, so wie es die Freundinnen der heftig abgefeierten Weiberband CSS vormachen, die kommenden Herbst im Vorprogramm des neuen globalen Pop-Darlings Gwen Stefani auch die Wiener Stadthalle bespielen werden, feiern Bondo Do Role während zwölf Songs in 30 Minuten dementsprechend forciert lieber Allgemeinplätze, als sich konkret mit Problemen abseits des dolce far niente auseinanderzusetzen.
Was CSS und ihrem lebensfrohen und mittlerweile heftig gefeierten, weil musikhistorisch mit zahllosen Seitenblicke-Bezügen angereicherten Party-Pop gut ansteht, genügt auch diesem Trio. Statt Meeting Paris Hilton rocken sich Bonde Do Role etwa mit aus der Schule der Rolling Stones in deren Start-Me-Up-Phase geborgten Gitarren-Samples, live eingespieltem Pudel-Metal im Stile von Van Halen und billiger Viervierteltakte aus einem Roland-Drumcomputer durch eine James-Bond-Paraphrase (James Bonde) und reichern das Ganze mit Perkussion aus den Sambaschulen an.