Unabhängigkeit soll um 120 Tage aufgeschoben werden - Entgegenkommen an Russland
Redaktion
,
New York - Europäische Staaten und die USA wollen
mit einer neuen UNO-Resolution die festgefahrenen
Kosovo-Verhandlungen wieder in Gang bringen. In dem Entwurf, der der
Nachrichtenagentur Reuters seit Mittwoch vorliegt, wird die Frage der
Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien zurückgestellt. Außerdem soll
eine viermonatige Frist für weitere Verhandlungen zwischen Serbien
und dem Kosovo eingeräumt werden. Das ist offenkundig ein
Entgegenkommen an Russland, das eine Unabhängigkeit des Kosovo ohne
die Zustimmung Serbiens ablehnt.
Der Resolutionsentwurf, der dem Sicherheitsrat offiziell noch
nicht unterbreitet wurde, basiert ansonsten auf dem Kosovo-Plan des
UNO-Sondergesandten Martti Ahtisaari. So soll nach der
Viermonatsfrist die UNO-Verwaltung enden und durch eine von der
Europäischen Union (EU) überwachte Souveränität ersetzt werden.
Unterschiedliche Ansichten gibt es bei Diplomaten, ob der neue
Resolutionsentwurf den Weg in die Unabhängigkeit des Kosovo
freimacht, auch wenn dies nicht ausdrücklich erwähnt wird, oder ob
dazu weitere Resolutionen nötig sein werden.
Der Ministerpräsident des Kosovo, Agim Ceku, sagte, neue Gespräche
würden nichts daran ändern, dass sich Russland quer stelle. Jede
Verzögerung sei ein leeres Zugeständnis an Russland. "Wir brauchen
Klarheit, und zwar schnell", sagte er. (APA/Reuters)
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