Trostberg - Der deutsche Chemieriese BASF peilt für die nächste Jahre kräftiges Wachstum in seinem Bauchemiegeschäft an. Dazu sollen auch Zukäufe in aufstrebenden Märkten wie beispielsweise China beitragen, teilte BASF am Mittwoch im bayerischen Trostberg mit.

Die Umsätze mit Chemikalien für die Bauindustrie sollen in den nächsten Jahren um je etwa sieben bis acht Prozent pro Jahr steigen. Bis 2015 sollen die Erlöse somit auf rund vier Mrd. Euro verdoppelt werden. Vor allem in Asien und in Osteuropa verspricht sich die Sparte mit weltweit 7.500 Beschäftigten in nächster Zeit deutliche Zuwächse.

BASF hatte 2006 die Bauchemie von Degussa für rund 2,7 Mrd. Euro übernommen und damit sein Geschäft deutlich ausgeweitet. Wie auch mit anderen Großakquisitionen des vergangenen Jahres will sich BASF damit weniger anfällig machen für die Aufs und Abs der Chemiekonjunktur. Die Bauchemie unterliegt solchen Schwankungen weniger als andere Chemiebereiche.

Nummer eins

Der Kauf der Degussa-Sparte umfasste Produktionsstandorte und Vertriebszentren in mehr als 50 Ländern sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Trostberg. Die übernommenen Geschäfte hatten nach früheren Angaben 2006 einen Umsatz von 1,12 Mrd. Euro und vor Sondereinflüssen einen operativen Gewinn von rund 80 Mio. Euro beigesteuert.

"Wir sind mit dieser Übernahme die Nummer eins in der Bauchemie geworden", erläuterte BASF-Vorstandsmitglied Andreas Kreimeyer. "Der organisatorische Teil der Integration ist inzwischen weitgehend abgeschlossen." Wie der Manager bekräftigte, sollen aus dem Zukauf bis 2010 Synergien von jährlich rund 100 Millionen Euro gehoben werden.

Nach BASF-Angaben hat der Weltmarkt für Chemikalien für die Bauindustrie derzeit ein Volumen von 29 Mrd. Euro. Das Marktwachstum pro Jahr bezifferte Kreimeyer auf etwa vier bis fünf Prozent. (APA/Reuters)