Unverzichtbarer Wegbegleiter

Der größte heimische Mobilfunkprovider, die Mobilkom Austria, hat am Mittwoch ihre jährliche Umfrage, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut GfK durchgeführt wurde, präsentiert.
Das Ergebnis ist sehr eindeutig: Das Handy wird den Österreichern immer wichtiger. Während elf Prozent auf den Fernseher und sechs Prozent auf das Auto verzichten könnten, wollen sich nur vier Prozent ein Leben ohne Mobiltelefon vorstellen - geschlagen wird der mobile Alleskönner nur vom Internet auf welches nur zwei Prozent der AnwenderInnen verzichten können.

Foto: Gregor Kucera

Über den Dächern Wiens

präsentierten Mobilkom-Unternehmessprecherin Elisabeth Mattes, Mobilkom/TA-Chef Boris Nemsic und Rudolf Bretschneider, Geschäftsführer von GfK Austria (v.l.n.r.) die Ergebnisse.

Foto: Gregor Kucera

Der Handyboom hält an

Das Mobiltelefon habe sich vom Statussymbol aus dem Jahr 1999 zum unverzichtbaren Wegbegleiter entwickelt, so die Umfrage unter 1.000 Handy-BenutzerInnen ab zwölf Jahren.

Foto: Gregor Kucera

115 Prozent

In Österreich seien derzeit mehr als neun Millionen SIM-Karten aktiviert. In absoluten Zahlen ausgedrückt, bedeutet dies, dass sieben Millionen ÖsterreicherInnen ein Handy haben. Oder wie Nemsic meinte: "Jeder der ein Handy halten kann, hat auch eines."

Foto: Gregor Kucera

"48 Prozent aller ÖsterreicherInnen

können sich ein Leben ohen Handy nicht mehr vorstellen", so der Mobilkom-Chef. Zudem achte man darauf, dass das Handy immer aufgeladen sei.

Foto: Gregor Kucera

Am wenigsten wollen

Herr und Frau Österreicher auf das Internet (zwei Prozent), ihr Handy (vier Prozent) und ihre Bankomatkarte (ebenfalls vier Prozent) verzichten. Fast jeder Zweite (48 Prozent) kann sich ein Leben ohne Handy überhaupt nicht mehr vorstellen.

Foto: Gregor Kucera

Für 81 Prozent ist das Handy

Gegenstand persönlicher Sicherheit. 86 Prozent meinen, dass ältere Personen für Notsituationen eines besitzen sollten, 74 Prozent sprechen sich für Handys für Kinder aus.
Ein konstanter Wert der Umfrage ist auch weiterhin bei der Frage "Ab welchem Alter Kinder ein Handy bekommen sollen" - hier sind die Befragten weiterhin für Handynutzung ab dem 11. Lebensjahr.

Foto: Gregor Kucera

"Die ÖsterreicherInnen sind

allen Vorurteilen zum Trotz nicht technikfeindlich", so Bretschneider. "Wenn es einen persönlichen Nutzen hat und Vorteile bringt, setzt man die Technik ein." Noch immer an der Spitze des NutzerInneninteresses stehen Telefonieren und SMS - bis zum nächsten kostenpflichtigen Dienst dürfte dann jedoch eine gewaltige Lücke klaffen; denn es folgen das Handy als Wecker- oder Uhrersatz und als Digitalkamera.

Foto: Gregor Kucera

Pro Tag werden heute durchschnittlich

elf Handytelefonate geführt. Im Falle eines Anrufes in Abwesenheit rufen 54 Prozent der Befragten den Gesprächspartner prinzipiell zurück. 38 Prozent, wenn eine Nachricht hinterlassen wurde. Nur vier Prozent geben an, von der Rufnummern-Unterdrückung Gebrauch zu machen. "Wir sind überrascht, dass es die ÖstereicherInnen hier mit dem Datenschutz nicht so genau nehmen und ihre Nummer nur so selten unterdrücken", so Bretschneider. Dieser Umstand scheitn allerdings wenig überraschend, da in den meisten Fällen mit einen bekannten Personenkreis telefoniert wird und unterdrückte Rufnummern meist nur Werbe- oder Marketingzwecke verfolgen.

Foto: Gregor Kucera

Das Handy wird immer seltener abgeschaltet

und stattdessen öfter lautlos gestellt (pro Tag 4,5 Stunden). 84 Prozent schalten nachts das Telefon ab. 84 Prozent nehmen ihr Handy in den Urlaub mit.

Foto: Gregor Kucera

Die Nachtruhe

und die "Etikette" nehmen von Jahr zu Jahr zu, so die Ergebnisse der Umfrage. Nach 21 Uhr werden nur sehr selten Anrufe getätigt, zudem schalten de NutzerInnen ihre mobilen Geräte zu einem hohen Prozentsatz bei speziellen Ereignissen ab oder zumindest lautlos.

Foto: Gregor Kucera

"Im Flugzeug

wird das Handy meist im Handgepäck mitgenommen und erst sehr kurz vor dem Abflug abgeschalten - und dies bei weitem nicht von allen AnwenderInnen. "Dafür wird das Mobiltelefon sofort nach dem Take-Down wieder angestellt", so Bretschneider.

Foto: Gregor Kucera

In Österreich erfreut sich SMS

nach wie vor ungebrochener Beliebtheit: 79 Prozent der Handy-Besitzer nutzen diese Möglichkeit. Spitzenreiter sind die Jugendlichen: Bei den bis 24-jährigen schicken 95 Prozent regelmäßig SMS (bei den über 70-jährigen bereits fast jeder Zweite).

Foto: Gregor Kucera

Erreichbarkeit und Sicherheit sind

die wichtigsten Gründe für den Handybesitz. Gleichzeitig steigt das Kostenbewusstsein: 43 Prozent informieren sich regelmäßig über die neuesten Gesprächstarife - fast doppelt so viele wie im Vorjahr.

Foto: Gregor Kucera

Der Frage, ob die ÖstereicherInnen

mit der Tarifstruktur der Provider einverstanden sind und ihren Tarif "verstehen", ist man nicht nachgegangen. Aus Sicht von Nemsic wäre dies auch nicht notwendig, da man in "Österreich ohnehin die europa- nei, sogar weltweit übersichtlichsten Tarife habe. Wir haben eine Flatrate und eine einheitliche Taktung - 60/30 - da sehe ich keine Probleme." Auch von Seiten GfKs gibt es keinerlei Bedenken in diese Richtung: "Die AnwenderInnen werden auf diese Frage immer mit Weiß ich nicht antworten. Nur wenn es eine Planwirtschaft mit einem Tarif, aber keinem Produkt gebe, wird man sich auskennen." Hier seien andere Bereiche wesentlich komplizierter - etwa Stromrechnungen.

Foto: Gregor Kucera

Auch das Thema Gesundheit und Handy

ist umfragetechnisch nicht interessant - dieses "gehypte Thema" spiele keine Rolle und daher werde man auch nicht näher darauf eingehen. Da die Nutzung weiter konstant zunehmen und das Handy immer mehr genutzt werden würde, sei diese Frage eigentlich von Seiten der KonsumentInnen auch beantwortet und stelle keinen relevanten Aspekt dar.

Foto: Gregor Kucera

Es heißt daher

fleissig weitertelefonieren bis die Ohren glühen. Großes Marktpotenzial bietet das Handy als Digitalkamera: 65 Prozent der Befragten deponieren großes Interesse an entsprechenden technischen Weiterentwicklungen. Bereits heute machen zwei von drei Handy-User regelmäßig (26 Prozent) bis gelegentlich (33 Prozent) Fotos mit ihrem Telefon. Für die Weiterentwicklung von Navigationssystemen am Handy interessieren sich 52 Prozent, für mobiles E-Mail 51 Prozent und für die Weiterentwicklung als mobile Geldbörse 47 Prozent der Befragten.(APA/Gregor Kucera)

Foto: Gregor Kucera