Der Spatenstich für den neuen Wiener Hauptbahnhof wurde am Dienstag von der Rathausopposition grundsätzlich begrüßt. Die ÖVP konstatierte allerdings, dass es noch viele offenen Fragen gebe. Die Grünen bedauerten, dass kein offener Wettbewerb für die Architektur des Baus durchgeführt wurde. Die FPÖ warnte vor weiteren Verzögerungen.

Aus Sicht der ÖVP müsse die U-Bahn-Linie U2 bei einer Verlängerung nach Süden auch den Hauptbahnhof anfahren, so Planungssprecher Alfred Hoch in einer Aussendung. Wichtig sei überdies eine Durchmischung von Geschäften, Wohnungen und Freizeiteinrichtungen im geplanten Stadtentwicklungsgebiet. Die projektierte BahnhofCity drohe sonst am Abend zur Geisterstadt zu werden, fürchtet Hoch.

Grüne bedauern fehlenden Architekturwettbewerb

Auch die Wiener Grünen begrüßten den Bau des Hauptbahnhofes. "Es ist jedoch schade, dass kein Architekturwettbewerb für das Bahnhofsgebäude durchgeführt wurde", konstatierte Planungssprecherin Sabine Gretner. Für ein derartiges Bauwerk wäre ein offener Wettbewerb notwendig gewesen, um qualitätsvolle Architektur zu sichern.

Für die FPÖ stellt der neue Hauptbahnhof eine verkehrstechnische Notwendigkeit dar. Jetzt gelte es, alle Baubescheide wasserdicht abzusichern, um keine Verzögerungen mehr zu riskieren, zumal bereits lange Zeit im Schneckentempo gearbeitet worden sei, so FP-Planungssprecher Herbert Madejski: "Jede weitere Verzögerung wäre ein planungstechnischer Wahnsinn und zudem unverantwortlich."

Auch VCÖ angetan

Auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigte sich von dem Projekt angetan: "Der VCÖ erwartet sich vom neuen Hauptbahnhof Wien deutliche Verbesserungen für die Fahrgäste", so deren Repräsentant Martin Blum. Zugleich solle das neue Bauwerk dazu genutzt werden, die Zahl der Bahnverbindungen zu erhöhen. (APA)