Konzept dieses hedonistischen Lifestyle-Publizierens auf den Spuren Pete Dohertys scheint es zu sein, Bedürfnisse nach Rebellion und wildem Rock'n'Roll neu aufkommen zu lassen und bestmöglich gegen Normen und Political Correctness zu verstoßen.
Motto: Inhalt egal, Hauptsache Trash
In den USA, wohin die Magazingründer aus Montreal die Produktion bald verlegt hatten, stieß das auf breites Interesse. Nach dem Motto: Inhalt egal, Hauptsache Trash, hat sich Vice dort Ende der 90er-Jahre rasch vom Kult-Magazin zu einem spartenübergreifenden Imperium ausgeweitet. Neben dem Magazin gibt es ein Plattenlabel, eine Onlineplattform, Vice-TV und -Film.
Ab sofort liegt die neue Österreichversion des Gratismagazins in heimischen Comics- und Skatergeschäften, Plattenläden, Modeboutiquen und Szenetreffpunkten auf. Die Deutschlandlancierung vor zwei Jahren war, nach erfolgreicherer Ausdehnung nach Spanien und Frankreich, eher ein Flop. Zu brav, zu fad und feige sei der Ableger, tönte damals die Kritik.
Planlos
Das österreichische Vice hat keinen viel besseren Start: Die - übrigens abwechselnd auf Englisch und Deutsch geschriebene - erste Nummer erscheint lediglich planlos. Einer stupiden Anleitung zum Frauenaufreißen folgt ein souveränes Interview mit Saddam Husseins Anwalt, tatsächlich trashige Modestrecken kontrastieren zu lieblosen Umfragen unter Jugendlichen zu Identität und Heimat.