Der börsennotierte österreichische Online-Sportwettenanbieter bwin ist am Montag in Madrid offiziell als neuer Hauptsponsor des spanischen Fußball-Rekordmeisters Real Madrid präsentiert worden. Der Vertrag läuft für drei Jahre und ist laut verschiedenen Medienangaben jährlich mit rund 15 bis 20 Millionen Euro dotiert. Neben dem Logo auf den Dressen des "Weißen Ballets" werden ab der kommenden Saison auch das Bernabeu-Stadion und das Real-Trainingszentrum umfangreich von bwin "gebrandet".

Der Aktienkurs des Wettanbieters reagierte am Montag an der Wiener Börse positiv auf den neuen Sponsorenvertrag mit dem spanischen Großklub. bwin-Aktien legten nach Abschlägen von fast 15 Prozent in der Vorwoche bis 15:30 Uhr um 6,28 Prozent auf 26,39 Euro zu. Analyst Leopold Salcher von der Raiffeisen Centrobank bezeichnete die Partnerschaft mit Real Madrid als "strategisch sehr gut".

Eigener TV-Kanal

Real ist in Spanien neben dem FC Barcelona die absolute Top-Adresse in Spanien. Der Verein verfügt über einen eigenen TV-Kanal und zieht weltweit sehr großes Medieninteresse auf sich - nicht nur auf Grund der aktuellen Diskussion um einen möglichen Verbleib von Superstar David Beckham. Eine Runde vor Schluss stehen die Madrilenen punktegleich mit Barcelona an der Tabellenspitze und haben es am Sonntag zu Hause gegen Real Mallorca selbst in der Hand, den ersten Titel seit 2003 einzufahren.

Real-Präsident Ramon Calderon präsentierte den neuen Sponsorvertrag am Montag im Bernabeu-Stadion gemeinsam mit bwin-Co-CEO Manfred Bodner. "Diese Partnerschaft ist im Einklang mit unserer Strategie, mit international führenden Unternehmen zu kooperieren", erklärte der Klubchef. Der bisherige Real-Hauptsponsor BenQ Mobile war zu Jahresbeginn in den Konkurs geschlittert.

Verhandlungen zuvor mit Barcelona

bwin hatte zuvor auch mit Barcelona verhandelt, die Katalanen entschlossen sich aber im Vorjahr für eine unentgeltliche Trikot-Werbung für das UN-Kinderhilfswerk UNICEF. bwin fungiert unter anderem bereits als Sponsor von Champions-League-Sieger AC Milan. Aus Deutschland, wo der Erstligist Werder Bremen und der publikumswirksame Zweitligist 1860 München unterstützt worden waren, hat sich das österreichische Unternehmen dagegen wegen eines Werbeverbots für Wetten zurückgezogen.

Der Online-Wettanbieter "investiert die frei gewordene Sponsoring-Ressourcen daher zukünftig in Märkte, die sich dem Thema Glücksspielregulierung zeitgemäß annähern", hieß es am Montag in einer Aussendung. Co-CEO Bodner betonte, dass die globale Ausrichtung des Unternehmens bwin und seine Marke nach Partnern verlangen, die ähnliche Ziele verfolgen. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und die gemeinsame Umsetzung unserer ambitionierten Ziele." (APA)