Wienerwald betreibt in Österreich mittlerweile 17 Standorte. Kainz hat zwei in Bregenz und Graz an Franchisepartner ausgelagert. Vier Restaurants, unter anderem in Villach und Innsbruck, wurden geschlossen. "Sie waren zu teuer – wir kamen dort auf keinen grünen Zweig", sagt Kainz. Eine Trennung von weiteren Filialen sei möglich, denn die Mietverträge seien teils begrenzt. "Wir suchen gute Ersatzstandorte."
Vogelgrippe Schuld am missglückten Neustart
Kainz gibt der Vogelgrippe Schuld am missglückten Neustart. Hühner seien in diesen Zeiten ein gefährliches Standbein. "Wir mussten bisher reagieren, statt agieren." Wienerwald werde jedoch heuer den Sprung aus der Verlustzone schaffen. 2008 seien deutliche Gewinne geplant, sagt Kainz. Einen Eigentümerwechsel gebe es voraussichtlich nicht.
Branchenkenner sehen die Gründe, warum die Hendlkettte nicht Tritt fasst, weniger in der Vogelgrippe als in erheblichen Managementfehlern. Die Restaurants seien veraltet und oft schlecht gelegen. Der häufige Besitzerwechsel habe zu einem Zickzackkurs bei Sortiment und Werbekampagnen geführt. Die Marke Wienerwald sei dadurch verwässert. Die Geflügelzüchter hat die Aufregung um die Vogelgrippe 2006 fünf Prozent des Umsatzes gekostet. "Aber die Lage hat sich beruhigt, die Geschäfte laufen normal", sagt Johann Titz. Sein steirischer Betrieb ist gemeinsam mit der Hubers Landhendl GmbH in Munderfing Wienerwald-Lieferant.
Wienerwald hat turbulente Zeiten hinter sich. Der Österreicher Friedrich Jahn eröffnete 1955 das erste Gasthaus in München – und baute in der Folge eine der größten europäischen Fastfoodketten auf. Anfang der 80er-Jahre war sie mit über 25.000 Mitarbeitern in 18 Ländern vertreten. 1982 kündigten Banken die Kredite. Es folgten die Insolvenz und die Spaltung in Wienerwald Deutschland und Österreich.
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