Heidelberg - Rund 27 Prozent aller Brustkrebserkrankungen gehen Studien zufolge auf genetische Faktoren zurück. Nur ein Drittel dieser erblichen Erkrankungen lässt sich aber durch bekannte Mutationen wie etwa die so genannten Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 oder das Protein p53 erklären. Nun haben WissenschafterInnen des Deutschen Krebsforschungszentrums ein weiteres Gen entdeckt, welches das Risiko für die Entstehung von Mammakarzinomen beeinflusst.

Die ForscherInnen verglichen zwei Maus-Zuchtlinien, die zwar einen identischen Defekt im p53-Gen aufwiesen, aber dennoch unterschiedliche Erkrankungsrisiken für Brustkrebs hatten. Bei den Analysen stießen sie auf einen Bereich im Chromosom 7, der die Erkrankungswahrscheinlichkeit beeinflusste. In diesem Areal ist unter anderem das Gen DMBT1 angesiedelt, das schon früher ins Visier der KrebsforscherInnen geriet.

Niedriger DMBT1-Spiegel bereits vor Ausbruch der Erkrankung

Sowohl bei der Maus als auch beim Menschen hängen niedrige Spiegel des Gens mit einer erhöhten Gefahr für einen Brusttumor zusammen. Untersuchungen am Menschen bestätigten, dass normales Brustdrüsengewebe von Tumorpatientinnen deutlich weniger DMBT1 enthält als das Gewebe gesunder Frauen. Offensichtlich steht ein niedriger DMBT1-Spiegel bereits vor Ausbruch der Erkrankung mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko in Zusammenhang. (APA/AP)