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Chiquita hatte im März eingeräumt, zwischen 1997 bis 2004 Todesschwadronen unterstützt zu haben.

Foto: AP/Amy Sancetta
Bogota - Dutzende Gewaltopfer des kolumbianischen Bürgerkriegs haben Chiquita auf Schadenersatz verklagt, weil der US-Bananenkonzern über Jahre hinweg Paramilitärs finanziell unterstützt hatte. Die Zivilklage sei an einem Bundesbezirksgericht in Washington im Namen von 144 Hinterbliebenen eingereicht worden, sagte Menschenrechtsanwalt Terry Collingsworth von der Gruppe International Rights Advocates der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme vorerst nicht zu erreichen.

Einmalige Strafzahlung

Chiquita hatte im März eingeräumt, die paramilitärische AUC-Miliz von 1997 bis 2004 mit mehr als 1,7 Millionen Dollar unterstützt zu haben. Dafür erklärte sich der US-Konzern zu einer einmaligen Strafzahlung von 25 Millionen Dollar bereit.

Die US-Regierung führt die AUC seit 2001 als Terror-Gruppe. Die Miliz galt bis zu ihrer offiziellen Entwaffnung vor vier Jahren als eine der brutalsten Gruppen des Landes. Ihre Mitglieder begangen im Kampf gegen linksorientierte Rebellen Massaker mit hunderten Toten an der Bevölkerung. Der kolumbianische Bürgerkrieg hält seit vier Jahrzehnten an und ist trotz der jüngsten Entwaffnungsbemühungen auf beiden Seiten nach wie vor einer der blutigsten Konflikte in Lateinamerika. (APA/Reuters)