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Paris Hilton verließ das Gefängnis, wie sie gekommen war, in einer Nacht- und Nebelaktion. Die 45-tägige Strafe für verschiedene Verkehrssünden hat genau drei Tage gedauert. Unter besonders guter Führung hätte Paris nach 23 Tagen frühestens freigelassen werden dürfen. Grund der Freilassung sei eine Erkrankung - keine Details.

im Bild: Paris bei der Fahrt ins Gefängnis

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Die restlichen 40 Tage ihrer Strafe darf Paris zu Hause verbüßen - zur Überwachung bekam sie eine elektronische Fußfessel verpasst. Der Staatsanwalt legte umgehend Beschwerde ein - am Freitag muss Paris vor dem Richter erscheinen.

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In den US-Medien entbrannte sofort eine Debatte über eine mögliche Vorzugsbehandlung für die millionenschwere Hotelerbin.

"Unser Justizsystem ist eine einzige Schande", schimpfte einer der zahllosen Blogger, die sich sofort auf verschiedenen Internetseiten über die Freilassung empörten.

Die Entscheidung sei eine "Verhöhnung des Rechtsstaatsprinzips", sagte Ratsmitglied Mike Antonovich. "Sie haben es hier mit einer verzogenen Göre zu tun, die schauspielert, um ihren Willen zu kriegen, statt wie vom Gericht angeordnet ihre Strafe abzusitzen."

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Polizeisprecher Steve Whitmore machte medizinische Gründe für die Entscheidung geltend. Er wies den Vorwurf einer Sonderbehandlung zurück. Jeder andere Gefangene wäre in einem vergleichbaren Fall auch so behandelt worden, versicherte er, "ganz sicher".

Hilton sei rechtlich nach wie vor in Haft. "Sie ist nicht entlassen worden, sie ist überstellt worden", betonte er. "Sie wird ihre Strafe zu Hause verbüßen."

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Nähere Auskünfte über die Krankheit gab er nicht an. In die Entscheidung seien sowohl ein Amtsarzt als auch ein Richter eingeschaltet gewesen, erklärte er. Richter Sauer ließ jedoch mitteilen, die Umwandlung der Haftstrafe in einen elektronisch überwachten Hausarrest sei ohne seine Zustimmung erfolgt. Die Internetseite "Tmz.com" beruft sich auf Polizeiaussagen demnach Hiltons Gemütszustand den Ausschlag gegeben habe. Sie habe kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden, hieß es.

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Die Heimlichtuerei um die Gründe für Hiltons Entlassung schürt die Empörung. US-Medien spekulierten über psychische Probleme oder Hautausschlag. Pikiert wird darauf hingewiesen, dass für die vielen Kranken unter Hiltons gut 2.200 Ex-Haftgenossinnen im Frauengefängnis Lynwood ein Ärzteteam zur Behandlung in der Haft zur Verfügung steht. Psychische Störungen und Suchterkrankungen seien dort weit verbreitet.

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Um 2.09 Uhr (Ortszeit) in der Nacht auf Donnerstag öffneten sich für Paris die Tore der Frauenhaftanstalt Lynwood im US-Bundesstaat Kalifornien - keine neugierigen Kameras, keine Journalisten. Laut Polizei wurde sie zunächst zu ihrem Anwalt gefahren und von dort nach Hause gebracht.

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Der prominente Bürgerrechtler Al Sharpton sprach von einer Doppelmoral über die vorzeitige Freilassung von Paris Hilton. "Es gebe keinen Mangel an Insassen, die schlecht mit ihrer Haft zurechtkämen oder sogar gesundheitliche Probleme hätten, aber nicht freigelassen würden. Diese vorzeitige Entlassung riecht nach der Art von wirtschaftlicher und rassistischer Bevorteilung, auf die Arme und Farbige immer wieder hinweisen", erklärte er.

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In ihrem Haus in West Hollywood wird Paris auf alle Fälle wieder etwas mehr Platz haben. Dort darf sie sich in einem Bewegungsradius von etwa einem Kilometer bewegen.

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Ob sie wieder in die kahle Neun-Quadratmeter-Zelle zurück muss, wird in den nächsten Verhandlungen geklärt werden.

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Am Freitagvormittag (Ortszeit) muss Paris zunächst vor Richter Michael Sauer erscheinen, der die Verkehrssünderin Anfang Mai verurteilt hat.

Staatsanwalt Rocky Delgadillo fordert bereits, dass Paris ihre restliche Strafe im Gefängnis absitzt. Er verlangte zugleich eine Untersuchung der vorzeitigen Haftentlassung Hiltons, die das Polizeipräsidium bewilligt hat. Es gebe die Befürchtung, dass der Rechtsweg umgangen worden sei.

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Dass Hilton von dem Leben hinter Gittern nicht gerade angetan war, hatte ihre Tante Kyle Richards zuvor bereits dem Internetdienst "E!Online" anvertraut.

Ihrer Nichte sei es nachts zu laut und zu hell, und sie langweile sich.

Zudem soll die 26-Jährige kaum etwas von der Gefängniskost gegessen haben. Polizeisprecher Whitmore verweigerte jeden Kommentar. Das gehöre zur Privatsphäre, erklärte er.

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Schon bei ihrem Haftantritt hatte Hilton für Überraschung gesorgt. Sie besuchte am Sonntagabend noch festlich herausgeputzt die Gala zur Vergabe der MTV-Filmpreise und checkte dann kurz später unbemerkt im Gefängnis Lynwood ein - zwei Tage vor Ablauf der gesetzten Frist.

"Ich habe schon ziemliche Angst", gestand sie bei der MTV-Gala. "Aber ich muss Verantwortung für das übernehmen, was ich getan habe."

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Durch ihren Anwalt bedankte sich Paris Hilton Hilton nach ihrer Haft-Entlassung bei der Gefängnisleitung und der Polizei. Sie sei hinter Gittern sehr fair und professionell behandelt worden und ihren Fans richtete sie aus: "Ich habe sehr viel bei dieser harten Probe gelernt und hoffe, dass andere aus meinen Fehlern lernen". (APA)

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