Die Menschenrechtsorganisation
Amnesty
International (ai)
will mithilfe von Satellitenaufnahmen die
sudanesische Unruheregion Darfur überwachen und ruft die
Öffentlichkeit zur Mithilfe auf. Zum Start einer Internetseite, auf
der die aktuellsten Luftaufnahmen von Darfur zu sehen sein werden,
rief ai Internetnutzer weltweit auf, ein Auge auf die Vorgänge in der
Konfliktregion zu haben. Es gehe vor allem um zwölf besonders
bedrohte Dörfer, denen Angriffe von regierungsnahen arabischen
Reitermilizen drohten.
Friedenstruppen
"Darfur braucht Friedenstruppen, um das Töten zu beenden", sagte
der US-Chef von Amnesty, Larry Cox. Bis es soweit sei, nutze ai die
Satellitentechnologie und lasse den sudanesischen Präsidenten Omar el
Bashir wissen, dass "wir sehr genau hinschauen, um jede neue
Menschenrechtsverletzung zu entlarven". Ziel sei es, den Druck auf
die Regierung in Khartum zu erhöhen, damit endlich eine
Blauhelmtruppe in der Unruheregion stationiert werden könne, sagte
Cox. Gegen eine UN-Truppe sperrt sich die Regierung des
ostafrikanischen Landes bisher.
Kämpfe seit 2003
In Darfur kämpfen seit Februar 2003 schwarzafrikanische Rebellen
gegen von der Regierung eingesetzte Milizen.
Menschenrechtsorganisationen werfen den Milizen schwere Übergriffe
gegen Zivilisten vor. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen starben
bisher rund 200.000 Menschen in dem Konflikt, mehr als zwei Millionen
Menschen wurden in die Flucht getrieben.(APA/AFP)