UPC, eine Tochter der böresenotierten US-Technologiefirma Liberty Global, erzielte 2006 einen konsolidierten Umsatz von 331 Mio. Euro. Bei der Übernahme des Internet-Mitbewerbers Inode im März des Vorjahres ging Hintze noch von einem Umsatz von 315 Mio. Euro aus. Das Unternehmen hat nach Eigenangaben 1.200 Mitarbeiter, die 707.000 Kunden betreuen. Davon sind 10 Prozent Geschäftskunden. Im Geschäftsbereich Kabel-TV versorgt UPC 505.000 Kunden, die Internet-Töchter Chello und Inode haben 417.000 und die Telefon-Tochter Priority sowie der Inode-Telefonbereich 176.000 Zahler.
Chello erhöhte heute die Übertragungsgeschwindigkeiten um fast das Doppelte und strich die Datenlimits für fast alle Chello-Produkte. Die Upgrades werden automatisch auch für bestehende Kunden durchgeführt. Außerdem wurde das Angebot "fun & phone" vorgestellt, ein Kombitarif aus Festnetztelefonie und Internet. Bei den Inode-Produkten ändert sich nichts, sie wurden bereits im April beschleunigt. Während Chello in erster Linie Privatkunden anspricht, zielt Inode eher auf Geschäftskunden ab.
Zwei-Marken-Strategie bleibt
Von Inode, das im Vorjahr von den beiden Gründern um 94 Mio. Euro an UPC verkauft wurde, hat UPC nun den Werbespruch "Wir sind die Guten" übernommen. Die Zwei-Marken-Strategie Chello/Inode bleibt aber aufrecht, versicherte Hintze.
Wer der "Schlechte" ist, wollte Hintze nicht sagen, wurde aber schnell klar. Wie bereits der Mitbewerber Tele2UTA zieht nun auch UPC gegen den Platzhirschen und Ex-Monopolisten Telekom Austria (TA) vor Gericht. Während Tele2UTA wegen irreführender Werbung klagte, erzürnt UPC die Kundenabwerbung der TA. Demnach würde die Telekom die Kundendaten aus den Wiederverkaufsverträgen mit UPC nutzen, um verbotenerweise UPC-Kunden anzusprechen. Dazu haben man eidesstattliche Aussagen, betonte Hintze.
Weiters würden Kunden ohne ihr Wissen auf die Telekom umgestellt, wobei die Endverbraucher im Zuge dessen tagelang ohne Internetverbindung seien. "Nach vier Tagen macht der Kunde alles - da wird er sogar Telekom-Kunde", ätzte Hintze. Außerdem kritisierte er, dass die Telekom Endkunden günstigere Angebote unterbreiten würde als Wiederverkäufern, die auf die Netzinfrastruktur des ehemaligen Staatsbetriebes angrwiesen seien.
Hintze führt die derzeitige Vorgangsweise der Telekom auf deren gescheiterte Investitionen in Südosteuropa zurück. Als börsenotiertes Unternehmen müsse man den Aktionären einen Wachstumsstrategie bieten, und sei das nicht im Ausland möglich, dann versuche man dies eben im Inland, so Hintze.