Peter Lammerhuber (Mediacom)

Foto: Mediacom

Edi Hochleitner (Wien Nord Pilz)

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Sandra Moser (Dr. Kossdorf)

Foto: Dr. Kossdorf
Wien - Das wichtigste Werbefestival der Welt beginnt in zwei Wochen. Vier Menschen aus Österreich sitzen heuer in den Fachjurys von Cannes und sichten 25.660 eingereichte Arbeiten, 265 davon aus Österreich. Der STANDARD bat sie um eine erste Einschätzung unserer Löwenchancen.

Lammerhuber: "Schon Chancen"

"Das eine oder andere Ding auf der Liste hat aus meiner Sicht schon Chancen", sagt Mediacom-Chef Peter Lammerhuber zur Kategorie Media. Aber: Seit 2000 verfolgt er aufmerksam die Juryentscheidungen, analysiert die Einreichungen und ist dennoch "immer wieder überrascht". Eine seiner Erkenntnisse: "Auch kleine seltsame Dinge haben in Cannes Außenseiterchancen."

Lammerhuber gewann 2000 mit dem "Rauschfreitest" für One Österreichs ersten Löwen in der Kategorie Media, den ersten Goldenen überhaupt.

Edmund Hochleitners Agentur Wien Nord Pilz brachte 2005 gleich zwei Löwen aus Cannes: einen in der Kategorie Media und - den ersten Österreichs - in Print: ein Deckenfresko in der Halle des Wiener Flughafens für den damaligen Kunden Liechtenstein Museum.

Löwenchancen schwinden mit Arbeiten auf Deutsch

Hochleitner juriert heuer in der Kategorie Cyber Lions mit. 22 Einreichungen findet er enttäuschend wenig. Und die wiederum "fast alle sehr kompliziert", er vermisst einfache Lösungen. Die Löwenchancen schwinden zudem mit Arbeiten auf Deutsch. Dass Englisch praktisch Pflicht ist, meint Hochleitner, könnte nach "so vielen Jahren" österreichischer Beteiligung in Cannes mit seinen international besetzten Jurys schon allgemein bekannt sein. Hochleitner entdeckte "kaum Ideen, die ihren Ursprung im Produkt und seinem USP haben", also jener Eigenschaft, die es zu einem Verkaufserfolg macht: "Diese oder jene Homepage könnte genauso gut für irgend ein anderes Produkt werben." Dabei "ist Cannes ein Ideenwettbewerb."

Löwenchancen gibt er vor allem Ogilvy Vienna mit "Nadel im Heuhaufen" für Yahoo Deutschland, eingereicht in der Kategorie Media.

Moser: "Hoher Kampfgeist"

"Hohen Kampfgeist" attestiert Jurorin Sandra Moser (Dr. Kossdorff) den 32 heimische Einreichungen in ihrer Kategorie Direktmarketing. "Doch vor allem in den Kategorien Charitiy und Auto wird die Konkurrenz besonders groß sein. Aber gleiche Chancen für alle. Hier zählt alleine die kreative, außergewöhnliche und einzigartige Umsetzung."

Moser, Lammerhuber und Hochleitner werden für den STANDARD ebenso aus Cannes berichten wie Jurorin Edda Müller (Promotions), die wir für diese Story aber nicht erreichten. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 2./3.6. 2007)