Die Zahl der stationären Pflegeplätze wird dadurch von 8.500 auf 10.000 steigen, und das, obwohl das Pflegeheim Lainz bis 2015 zugesperrt wird. Bereits ab 2008 soll es dort höchstens noch Vierbettzimmer geben. Das Geriatriekonzept für Wien sieht zudem den Umbau der bestehenden Einrichtungen in Baumgarten und Liesing vor. In Ottakring, Döbling und Hietzing sind noch drei weitere Häuser geplant, und zwar als Mittelding aus Pensionisten- und Pflegeheim.
Die drei neuen Häuser werden als Public Private Partnership (PPP)-Projekte von den Bauträgern Gesiba, Buwog und der Kabelwerk-Gesellschaft errichtet. Die Stadt fördert den Bau und mietet sich dann in die fertigen Häuser ein. Noch heuer macht Wien dafür 19 Mio. Euro für Sachkredite locker. Voraussetzung dafür ist ein Beschluss im Gemeinderat am 27. Juni. Wehsely rechnet mit Einstimmigkeit.
Wohneinheiten statt Stationen
In allen drei neuen Zentren gibt es keine Stationen mehr, sondern Wohneinheiten mit 24 bis 28 Personen. Einbettzimmer (zu 75 Prozent) und Zweibettzimmer sind Standard, ebenso wie Barrierefreiheit, mit Betten benutzbare Balkone, Grünflächen oder Therapiegärten. Mit so genannten "Demenzschleifen" (Rundgänge ohne Sackgasse) wird auch der Bewegungsdrang dieser wachsenden Patientengruppe Rücksicht genommen.
"Das wird nicht wie ein Spital, wie eine Station ausschauen", so Wehsely: "Hier wohnen Wienerinnen und Wiener, haben aber das höchste medizinische Niveau zur Verfügung, das im pflegerischen Bereich möglich ist."
In der Leopoldstadt baut die Gesiba ein Haus mit 308 Wohnplätzen, und zwar um 55 Mio. Euro am Gelände der alten Busgarage in der Engerthstraße 154. Das Projekt in Innerfavoriten für 268 Bewohner entsteht am Standort der ehemaligen Heller-Fabrik in der Davidgasse 79. Verantwortlich ist die Buwog, die Investitionskosten betragen 46 Mio. Euro. Das Geriatriezentrum Meidling ist um 55 Mio. Euro im ehemaligen Kabelwerk in der Oswaldgasse 33 vorgesehen.