Sofia - Vier Wochen vor dem nächsten EU-Bericht über Bulgarien hat der Justizminister des Landes, Georgi Petkanow, seinen Rücktritt erklärt. "Es steht eine Regierungsumbildung bevor, wobei auch ich betroffen bin", sagte Petkanow am Mittwoch in Sofia. Er wolle seinen Rücktritt am Montag offiziell bekannt geben. Petkanow begründete seine Entscheidung mit einer "ungenügenden Finanzierung" seines Ministeriums. Der Jurist Petkanow gehört der in Sofia mitregierenden Nationalen Bewegung von Ex-König Simeon II. an. In der vorherigen Regierung war er Innenminister. Das zu Beginn dieses Jahres der EU beigetretene Balkanland war noch vor seiner EU-Aufnahme wegen seiner ineffektiven Justiz und unzureichenden Bekämpfung der organisierten Kriminalität kritisiert worden. Petkanow erklärte seinen Rücktritt im Vorfeld einer vom sozialistischen Ministerpräsidenten Sergej Stanischew angekündigten Regierungsumbildung. Die Umbildung soll nach einem Korruptionsskandal unter anderem um Wirtschaftsminister Rumen Owtscharow vorgenommen werden, der seit drei Wochen beurlaubt ist. (APA)