Schutz der Bücher
"Wir sind total überrascht, dass es so easy gelaufen ist", zieht Eva Baumgardinger vom Betreiber-Team eine recht zuversichtliche Bilanz über zwei rauchfrei Tage. Die Initiative sei jedoch "völlig abgekoppelt" von der laufenden Raucherdiskussion entstanden: Vielmehr geht es darum, die Bücher und Möbel vom Gestank und der vermehrten Staubbildung zu befreien. Einen Zug können rauchende "phil"-Gäste trotzdem machen - nämlich in einem alten Zugabteil der ÖBB, das - laut eigenen Angaben wetter- und vandalenfest - ins Schaufenster auf der Gumpendorfer Straße integriert wurde. "Die Raucherstation kommt gut an", schildert Baumgardinger. "Das ganze Lokal ist mehr in Bewegung."
Beliebte Zonen
Wie viele reine Nichtraucherlokale es gibt, kann man in der Wirtschaftskammer nicht sagen, Nichtraucherzonen würden hingegen sehr gut angenommen.
Diese Zonen würden keinen ausreichenden Schutz vor dem Passivrauchen bieten, sind hingegen Ärztekammer, Lungenfachärzte sowie Othmar Karas, EU-Parlamentarier der ÖVP, überzeugt und forderten anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai ein striktes Rauchverbot. Eine Nichtraucherzone in einem Lokal sei wie eine "Lulu-Ecke im Swimmingpool", betonte Sylvia Hartl von der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie. Karas verwies darauf, dass Rauchen kein Kavaliersdelikt, sondern eine Krankheit sei.
Neues Gesetz
In der EU will man dem Rauchen mit einem Aktionsprogramm zum Nichtraucherschutz beikommen. In Österreich wird im Gesundheitsministerium derzeit eine gesetzliche Regelung zum Nichtraucherschutz ausgearbeitet, da die freiwillige Selbstverpflichtung der Gastronomen, mindestens 40 Prozent der Sitzplätze einem Nichtraucherbereich zu widmen, nicht den gewünschten Erfolg brachte. Das neue Gesetz soll Anfang 2008 in Kraft treten.