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Der dreijährige Curlin (links) verhielt sich nach dem Start in die Preakness Stakes lange wie ein Zweijähriger, ehe er im Finish Street Sense im Stile eines Fünfjährigen besiegte.

Foto: AP/Behrmann
Baltimore/Wien - Pferde entwickeln sich rascher als Menschen. Diesmal ging es besonders schnell. "Zu Anfang des Rennens agierte er wie ein Zweijähriger", behauptete Jockey Robbie Alabarado über sein Pferd Curlin. "Aber auf den letzten 400 Metern war er wie ein Fünfjähriger."

Denn Curlin schien in den Preakness Stakes (1900 Meter, eine Million Dollar), dem zweiten klassischen US-Galopprennen, das am Samstag auf Frank Stronachs Rennbahn Pimlico bei Baltimore ausgetragen wurde, zu Beginn der Zielgeraden bereits vom Kentucky-Derby-Sieger Street Sense geschlagen. Doch da packte der de facto dreijährige Hengst an wie ein Alter, kämpfte sich nochmals an den Favoriten heran und hatte schließlich genau auf der Ziellinie die Nase vorne.

Was dabei besonders bemerkenswert ist: Curlin betrat erst heuer die Rennbahn, bestritt erst das vierte Rennen seines Lebens. Im Derby fehlte ihm offenbar noch etwas Routine, doch diesmal zeigte er, was sein Trainer Steve Asmussen, der Bruder des lange in Europa tätigen Jockeys Cash Asmussen, von ihm erwartete. Und zerstörte damit auch die Hoffnungen, dass mit Street Sense heuer endlich wieder ein Pferd die Triple Crown, deren letztes Rennen die Belmont Stakes am 9. Juni in New York sind, gewinnen könnte. Zuletzt war das Kunststück Affirmed 1978 gelungen.

Entsprechend traurig waren Trainer Carl Nafzger ("Er war ja schon vorne") und natürlich Jockey Calvin Borel: "Auf den letzten 40 Metern ließ Street Sense ein ganz wenig nach." (Nikolaus Dolenz, DER STANDARD Printausgabe 21.05.2007)