Zwar war Kunze-Concewitz Wunschkandidat seines Vorgängers Enzo Visone, der in den vergangenen Jahren Akquisitionen im Wert von einer Milliarde Euro getätigt sowie Umsatz und Ertrag von Campari mehr als verdoppelt hat. Einem Großteil der Campari-Belegschaft (1600 Beschäftigte) musste sich der Manager mit österreichischem Pass aber erst präsentieren.
Dem Modell der italienischen Führungsschicht entspricht Kunze-Concewitz nicht: Diese besteht großteils aus grauhaarigen Herren, die meist im eigenen Unternehmen Karriere machten. Der vierzigjährige in Istanbul geborene Österreicher, Vater von zwei Kindern, fällt aber nicht ganz aus dem Rahmen. Schließlich hat sein österreichischer Großvater vor Jahrzehnten in der Türkei die Wermut-Marke Cinzano vertrieben.
Marketing-Experte
Und von Marketing versteht der fünfsprachige Manager viel. Er hat in Frankreich maturiert und in den USA promoviert. Seine Karriere begann bei Procter&Gamble, wo er 2004 zum Chef für Luxusmarken in Genf avancierte.