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Foto: APA/Eisermann
Bad Pyrmont - Frauenministerin Doris Bures sieht ihren Kurs bei der Kinderbetreuung durch ihre deutsche Amtskollegin Ursula von der Leyen (CDU) gestärkt. Am Rande eines informellen Treffens der EU-Gleichstellungs- und Familienministern im deutschen Bad Pyrmont am Mittwoch zeigte man sich einig, dass sich Investitionen in diesen Bereich lohnen würden. Bures will in Österreich 50.000 neue Kinderbetreuungsplätze bis 2010 schaffen.

"Beide Länder haben in Sachen Kinderbetreuungsplätze den großen Aufholbedarf erkannt", meinte Bures nach dem Treffen gegenüber der APA. Gemeinsames Ziel sei es nun, junge Familien mit guten Betreuungsplätzen zu unterstützen und ihnen zu helfen, Beruf und Kinder unter einen Hut zu bringen. Die Frauenministerin fordert nun eine "gemeinsame Kraftanstrengung" in diesem Bereich.

Volkswirtschaftlicher Nutzen

Bures und die CDU-Politikerin zeigten sich auch vom volkswirtschaftlichen Nutzen der Investitionen überzeugt. Pro Euro, der in Kinderbetreuungsplätze investiert werde, würden 1,3 bis 2 Euro über volkswirtschaftliche Effekte zurückfließen. "Kinderbetreuungsplätze sind eine gute Investition in die Gesellschaft. Sie bringen mehr Frauen in Beschäftigung, erhöhen die Geburtenrate und bringen die Wirtschaft in Schwung", so Bures.

Österreich und Deutschland hinken bei der Betreuungsquote im europäischen Vergleich stark nach. Die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren liegt in Österreich bei zwölf Prozent, in Deutschland bei neun Prozent. Hingegen sind es in Dänemark 68 Prozent, in Schweden 74 Prozent. In Deutschland haben sich Bund, Länder und Kommunen über einen Ausbau der Kinderbetreuung bis 2013 um 500.000 auf 750.000 Plätze für Unter-Dreijährige geeinigt. Damit wird Deutschland mit einer Betreuungsquote von 35 Prozent das Barcelona-Ziel (33 Prozent) erreichen.

Ministertreffen am 29. Mai

In Österreich wird am 29. Mai auf Initiative von Bures ein Ministertreffen stattfinden. Dabei soll auf Regierungsebene die gemeinsame Vorgangsweise akkordiert werden, um in Folge mit den Ländern und Gemeinden einen konkreten Stufenplan zum Ausbau der Betreuungsplätze zu erstellen. (APA)