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Die Produktionsraten in China steigen, für Anleger bleiben die Chancen intakt.

Foto: APA/EPA/Michael Reynolds
Wien – Die starke Korrektur an den Aktienmärkten in China vom Februar, als die Börse in Schanghai den größten Kurseinbruch seit zehn Jahren verbucht hat, haben viele Anleger noch in Erinnerung. "Die China-Story ist aber noch nicht vorbei" beruhigt Monika Rosen vom Asset Management der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Denn an den chinesischen Börsen könnte sich in den kommenden Monaten einiges tun. "Die weitere Öffnung des chinesischen Kapitalmarktes ist derzeit ein großes Thema", sagt Rosen. Angedacht werde etwa, dass ein derivativer Markt aufgebaut werde, derzeit gebe es lediglich Futures auf Commodities.

China überholt US-Börsen

Dass die Wachstumsstory in China noch nicht vorbei ist, zeigen auch die Zahlen. Obwohl das Land ein Wachstum von rund zehn Prozent verbucht, bliebe die Inflation gering. Durch den Ausbau des Aktienmarktes würde sich noch viel Potenzial ergeben, so Rosen. Bereits im Vorjahr haben die Börsengänge in China mit einem Volumen von 61 Milliarden Dollar die US-Börsen (IPO-Volumen: 48 Milliarden Dollar) überholt. Mit dem starken Wachstum und der Ein-Kind-Politik steuert China aber auch auf demografische Probleme zu. Die Anzahl der Pensionisten nimmt zu, der Anteil der älteren Bevölkerung steigt und durch den zunehmenden Wohlstand würden Familien auf Kinder verzichten. „Der Regierung in China ist bewusst, dass sich dieser Umstand auf das Wachstumstempo des Landes auswirken wird“, sagt Rosen. Kommt hinzu, dass das Land mit der Wasserversorgung kämpft und durch den hohen Produktionsoutput auch die Umweltverschmutzung steige. Dennoch werde China für eine längere Zeit die "Werkbank" der Welt bleiben.

Anlegern empfiehlt Rosen, nur über Fonds in den chinesischen Markt zu investieren: "Für Investments in Einzeltitel ist der chinesische Markt zu weit weg und die Hürden zu schwierig." Der Anteil der Emerging Markets sollte im Aktienportfolio klein sein und die Grenze von rund sieben Prozent nicht übersteigen. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.05.2007)