Wien - Bei strahlendem, motorradfreundlichem Wetter hat die Wiener ÖVP am Montag Verkehrserleichterungen für Biker gefordert. Der Forderungskatalog reicht von der Öffnung der Busspuren, rutschfesten Straßenmarkierungen bis hin zu eigenen Haltelinien für Motorräder an der Ampel. Präsentiert wurden die Konzepte von VP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl und Vertretern der Arge2Rad, dem Verband der Zweiradimporteure und -hersteller.

Motorräder entsprächen dem Trend der Zeit, so Gerstl: "Wir brauchen eine Verkehrspolitik in Wien, die darauf Rücksicht nimmt." Zwischen 2001 und 2005 ist die Zahl der zugelassenen Motorräder in der Bundeshauptstadt von 46.812 auf 50.470 gestiegen.

Angesichts niedrigeren Verbrauchs sei dies im Hinblick auf die Erreichung der Kyoto-Ziel positiv zu werten, freute sich Gerstl. Auch benötige ein Motorrad weniger Parkraum. Bis zu fünf Prozent der Wiener Autofahrer könnten bei verbesserten Bedingungen zum Umsteigen bewegt werden, prognostizierte Gerstl.

Freigabe der Busspuren

Entscheidend sei dabei eine Maßnahme, die seit langem von der ÖVP erhoben wird: "Für uns heißt's grundsätzlich: Freigabe der Busspuren." Ende September 2005 hatte Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (SPÖ) probehalber drei Busspuren für Motorradfahrer freigegeben. Diese drei Routen in Rudolfsheim-Fünfhaus, Favoriten und der Donaustadt wurden mittlerweile in den Regelbetrieb übernommen.

Eine Ausweitung der Öffnung sei aber nicht angedacht, hieß es am Montag auf APA-Anfrage aus dem Büro Schicker. Die derzeit geöffneten Busspuren seien bereits ein Optimum und weitere in Absprache mit den Wiener Linien aus Sicherheitsgründen wohl nicht möglich.

Auch SPÖ-Gemeinderat Karlheinz Hora beschied der ÖVP in einer Aussendung, dass die meisten ihrer Forderungen bereits umgesetzt würden. Eine vorgezogene Haltelinien vor Ampeln werde bei Neugestaltungen angebracht, ebenso rutschfeste Bodenmarkierungen. (APA)