Rail Cargo Austria (RCA), also der ÖBB-Güterverkehr, hat im Jahr 2005 nicht nur um 4,3 Prozent weniger Güter und um 5,3 Prozent weniger Tonnenkilometer transportiert als im Jahr 2004, sie hat - abgesehen von vergleichsweise winzigen Nischen - auch Marktanteile verloren statt gewonnen. Zusätzlich zum Margenverfall seit der Liberalisierung des Güterverkehrs musste der Marktführer allerdings konzerninterne Hürden bewältigen, die sich in der Bilanz der Cashcow des ÖBB-Konzerns negativ zu Buche schlagen.
Diese bestehen laut RH darin, dass dem Teilbetrieb Güterverkehr vor der ÖBB-Reform 2004 als interne Leistungen anderer ÖBB-Teilbetriebe verrechnete Aufwendungen und Erträge seit 2005 "nach Verrechnungssätzen erfolgten, die von den am Markt erzielbaren Erlösen weit gehend abgekoppelt waren".
Teurer Verschub
Diese Verrechnungssätze für Verschub, Traktionsstrom etc. waren zwar für die ÖBB-Schwestern Infrastruktur Betrieb AG und Infrastruktur Bau AG der RCA von Vorteil (oder sogar eine wirtschaftliche Notwendigkeit), drückten in der Folge aber das RCA-Ergebnis.
Durch die von der ÖBB-Holding erlassenen Konzernrichtlinien, die der RH zumindest teilweise "als dem österreichischen Aktienrecht fremd" qualifiziert, wurde die am Markt bereits vor der ÖBB-Reform wirtschaftlich weit gehend selbstständig agierende RCA "in ihrer wirtschaftlichen Entscheidungsautonomie eingeschränkt", schreibt der RH und weist auf die Auswahl von Anbietern am freien Markt hin. Der RH empfiehlt der RCA deshalb, bei der Höhe der Verrechnungssätze marktübliche Preise anzustreben. Sei dies nicht möglich, sollte RCA auf Rationalisierungen bei ihren Schwestern drängen, empfiehlt der RH.
Teure Personalsuche