Grafik: STANDARD/Gfk
Wien - Beim Sparen hat sich das ohnehin massive Sicherheitsdenken der Österreicher im ersten Quartal 2007 weiter verstärkt - ihr Geld wissen sie am liebsten in Bausparern und am Sparbüchel investiert. Der Abwärtstrend beim Bausparen, der seit 2002 zu beobachten gewesen ist, ist somit gestoppt: 50 Prozent der Befragten bezeichneten diese Anlageform als "besonders interessant" - ein deutliches Plus gegenüber 2006, als nur 46 Prozent dieser Meinung waren, geht aus der jüngsten GfK-Austria-Umfrage hervor.

Die alten Höhen sind aber noch nicht erreicht: 2002 stand Bausparen bei 58 Prozent der Befragten in der Gunst. Das Sparbuch erachteten heuer im ersten Quartal 40 Prozent als die Anlageform ihrer Wahl (2006: 35 Prozent). Für Lebensversicherungen votieren 28 Prozent (26 Prozent). Klassische Anlageformen werden von den Österreichern nach wie vor bevorzugt. In der Rangliste der beliebtesten Sparformen im 1. Quartal 2007 rangieren hinter den Top 3 - Bausparen, Sparbuch und Lebensversicherung - Grundstücke (24 Prozent), Eigentumswohnung/Haus (24 Prozent), Investmentfonds (21 Prozent) und Pensionsvorsorge mit staatlicher Prämie (21 Prozent).

Bei Herr und Frau Österreicher gilt im Zusammenhang mit Sparen generell: "Absicherung geht vor Risiko", so die GfK. Trotzdem hätte sich in den letzten Quartalen eine Unschlüssigkeit in der Bevölkerung gezeigt, welche Anlageform zu bevorzugen ist. Diese scheint jetzt vorbei.

Sparbuch feiert Renaissance

Eine Renaissance feiert seit Anfang 2000 das klassische Sparbuch, mittlerweile liegt es eindeutig auf Platz 2. Die Gründe dafür liegen für den Leiter des Bereichs Finanzmarktforschung bei der GfK, Alexander Zeh, klar auf der Hand: "Das Interesse am Sparbuch lässt sich jedenfalls durch die offensive Konditionenpolitik und -kommunikation der Finanzdienstleister erklären".

Das Interesse an der klassischen Lebensversicherung bleibt auf einem langfristigen Tiefpunkt. Zu dieser gesunkenen Attraktivität trägt laut GfK die in den letzten Jahren breiter gewordene Palette an Vorsorgeprodukten bei - etwa durch die Zukunftsvorsorge mit staatlicher Prämie. Hier müsse man von einer gegenseitigen Kannibalisierung ausgehen. Neben dem Vermögensaufbau sind weiterhin Vorsorge und Absicherung Gedanken, die das Interesse an allen Lebensversicherungsprodukten immer mehr verstärken.

Das Interesse an der Veranlagung des Kapitals in Immobilien war auch im ersten Quartal 2007 niedriger als in den letzten Jahren: Nur noch ein knappes Viertel (24 Prozent) betrachten Immobilien als interessante Anlageform. 2003 lag dieser Prozentsatz noch bei 30 Prozent.

Investmentfonds betrachteten auch im ersten Quartal 21 Prozent als "besonders interessante Anlageform". Dies bestätigt das stabile, leicht positive Niveau der letzten Quartale. Ein ähnliches Bild zeigt sich für den Bereich Aktienanlage: Mit einem Zuspruch von 16 Prozent setzte sich die positive Entwicklung seit 2005 in den ersten drei Monaten 2007 fort. (APA)