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Grafik: apa

Wien – Kinder und Jugendliche wenden bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule auf. Das Spektrum reicht von Volksschülern der vierten Klasse, die auf eine Bandbreite von 33 bis knapp 42 Stunden pro Woche kommen (Durchschnitt 37,5 Stunden), bis zu Jugendlichen in berufsbildenden höheren Schulen (BHS) mit 48,5 bis 62 Stunden (Durchschnitt: 55 Stunden). Diese Ergebnisse sind in der vom Erziehungswissenschafter Ferdinand Eder (Uni Salzburg) kürzlich vorgestellten Studie "Das Befinden von Kindern und Jugendlichen in der österreichischen Schule" enthalten.

Über 7.600 SchülerInnen befragt

Für die Untersuchung wurden mehr als 7.600 Schüler aus 339 Klassen von der vierten bis zur zwölften Schulstufe befragt, die repräsentativ für ganz Österreich ausgewählt wurden. Bei den Bandbreiten (Streuungsbereich) wurde jener Bereich angegeben, in dem etwa zwei Drittel der Schüler liegen. Für die wöchentliche Zeitbeanspruchung wurden die Unterrichtsstunden pro Woche, der Wegaufwand sowie die häusliche Arbeitszeit zusammengerechnet.

Zeitaufwand

Demnach kommen Hauptschüler auf 40 bis 50 Stunden pro Woche (Durchschnitt: 45 Stunden), Schüler der AHS-Unterstufe auf 42,5 bis 54,5 Stunden (Durchschnitt: 48,5 Stunden) und Schüler von berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) auf 44 bis 58 Stunden pro Woche (Durchschnitt: 51 Stunden). Schüler der AHS-Oberstufe wenden 45,5 bis 56 Stunden (Durchschnitt: 52 Stunden) für die Schule auf.

Die höchste Anzahl an Unterrichtsstunden pro Woche steht auf dem Stundenplan der BHS-Schüler (36 Stunden/jeweils auf 60 Minuten hochgerechnet)), gefolgt von den BMS (35) und den AHS-Oberstufen (34). Mit deutlichem Abstand folgen die AHS-Unterstufe und die Hauptschule (je 30 Stunden) und die Volksschule (25).

Häusliche Arbeitszeit

Bei der häuslichen Arbeitszeit liegen die Schüler der AHS-Unterstufe mit durchschnittlich 10,5 Stunden in Front, gefolgt von den BHS- und AHS-Oberstufenschülern (je 10 Stunden). Hauptschüler wenden daheim acht Stunden pro Woche für die Schule auf, BMS-Schüler 7,5 und Volksschüler 6,5 Stunden. Den höchsten Wegaufwand haben BHS-Schüler mit durchschnittlich neun Stunden pro Woche, gefolgt von AHS- und BMS-Schülern (acht Stunden) sowie Haupt- (sieben) und Volksschülern (knapp sechs Stunden).

Abrupte Zunahme der Belastung

Auffällig ist vor allem die abrupte Zunahme der Belastung an den "Nahtstellen" des Bildungssystems: Beim Wechsel von der Volksschule in die AHS-Unterstufe bzw. Hauptschule kommen die Schüler auf eine durchschnittliche Zusatzarbeitszeit von etwa acht Stunden, beim danach folgenden Übertritt in eine weiterführende Schule um weitere drei bis zehn Stunden.

Mädchen arbeiten mehr

Weitere interessante Details: Mädchen arbeiten signifikant mehr für die Schule – vor allem in weiterführenden Schulformen. Und die Belastung der Schüler ist gegenüber einer vergleichbaren Studie aus dem Jahr 1994 insgesamt leicht zurückgegangen. Hauptgrund dafür war die viel diskutierte Stundenkürzung vor einigen Jahren. Etwas differenzierter sieht es bei der häuslichen Arbeitszeit aus: In der Hauptschule ist sie etwas zurückgegangen, in der AHS um etwa eine Stunde gestiegen. (APA)