Die weiter ungeschlagenen Russen, die seit 1993 auf einen Titel warten, setzten ihren Siegeszug bei der Heim-WM auch gegen den Erzrivalen Tschechien in beeindruckender Manier fort. Die Lokalmatadore feierten vor mehr als 13.000 begeisterten Fans in der Chodinka-Arena von Moskau einen völlig verdienten 4:0-Sieg.
Gelungene Revanche
Jungstar Jewgenij Malkin (41., 55.) traf im Doppelpack, auch die beiden weiteren Treffer durch Markow (7.) und Radulow (52.) gingen auf das Konto von NHL-Legionären. Ausgerechnet am "Tag des Sieges" revanchierte sich Russland mit spielerischer Brillanz für die 3:4-Niederlage nach Verlängerung, die es im Vorjahr bei der WM in Riga im Viertelfinale gegen den späteren Vizeweltmeister Tschechien hatte hinnehmen müssen.
Am 9. Mai feiert die Russische Föderation jährlich den Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland und damit das Ende des Zweiten Weltkrieges. Einen Tag nach dem Kriegsende im Westen hatte das "Großdeutsche Reich" 1945 auch vor der Sowjetunion kapituliert. Die russischen Eishockey-Stars enttäuschten ihre Landsleute - auch der legendäre sowjetische Erfolgscoach Wiktor Tichonow war unter den Zuschauern - an einem ihrer größten Feiertage nicht.
Malkin in Torlaune
Das Team von Wjatscheslaw Bykow dominierte gegen die Tschechen von Beginn an, Krönung war der zweite Treffer von Malkin zum 4:0. Der 20-jährige Stürmer von den Pittsburgh Penguins, der im Turnierverlauf bereits mehrfach durch seine überragende Geschwindigkeit beeindruckt hatte, düpierte nach einem sehenswerten Solo auch noch Tschechiens Goalie Cechmanek und schob den Puck seelenruhig über die Linie. Malkin hatte schon Anfang des Schlussdrittels mit dem 2:0 nach einem Abpraller für die Vorentscheidung gesorgt.
Die Russen haben damit nicht nur die Chance, erstmals seit 2002 in Schweden wieder das WM-Finale zu erreichen, sondern sich auch als erster Gastgeber seit 1986 bei einer Heim-WM den Titel zu holen. 1986 war dies ebenfalls in Moskau der damaligen Sowjetunion gelungen.
Schweden effektiver
Schweden agierte danach vor nur noch 2.000 Zuschauern effektiver als die Slowakei, die bisher einmal (2002) den Titel geholt hat. Auch der zweimalige Rückstand in der Anfangsphase brachte den Weltmeister, der nur einen NHL-Profi dabei hat, nicht aus dem Konzept. Fredrik Warg (8.), Jonathan Hedström (23., 34.), Tony Martensson (27., 48., 60.) und Magnus Johansson (50.) trafen für den Olympiasieger, Marian Hossa (3.), Richard Kapus (9.), Branko Radivojevic (42.) und Roman Kukumberg (52.) für die Slowakei. (APA/dpa/Si/Reuters)
Viertelfinal-Ergebnisse der Eishockey-WM in Moskau vom Mittwoch:
Tore: Markow (7.), Malkin (41., 55.), Radulow (52.)
Strafminuten: 20 bzw. 16 + 10 Cajanek
Tore: Warg (8.), Hedström (23.,34./PP), Martensson (27.,48.,60.), Johansson (50./PP) bzw. Hossa (3./PP), Kapus (9.), Radivojevic (42.), Kukumberg (52.).
Strafminuten: 8 bzw. 28
Donnerstag: Kanada - Schweiz, USA - Finnland