Verena Pooth auf RTL 2 als "Engel im Einsatz".

Foto: RTL2
Wenn eine Frau, deren Vermarktung jahrelang darin bestand, aber schon überhaupt nichts zu können, nun als Koordinationszentrum einer Hilfsaktion auf den Plan tritt, um vom Schicksal gestraften Mitmenschen das Leben zu verschönern, kann es sich nur um Verona Pooth handeln. Dass die "bildschöne Motivation für die Helfer" deshalb öfter im Bild zu sehen ist als die Helfer selbst, ist reine Vermutung.

Als Tatsache jedoch muss festgehalten werden, dass Frau Pooth, neuerdings auf RTL 2 unterwegs als "Engel im Einsatz", oft dabei beobachtet werden kann, wie sie "couragiert zupackt". Im Dienste der guten Sache nahm sich Frau Pooth im ersten von insgesamt acht Einsätzen also gleich einer kranken Witwe mit zwei Kindern an. Und während sich die Familie – natürlich in völliger Unkenntnis dessen, was zu Hause geschieht – auf den Weg in den Urlaub machte, ging es dort ans Renovieren und Reparieren. Wobei die Regel "Helfen statt Reden" für die Chefin selbst nicht ganz so eng ausgelegt wurde, weshalb der Häcksler im Garten ("Das hab ich noch nie gemacht!") seine Betriebslautstärke einmal mehr rechtfertigen konnte.

Bleibt am Ende Staunen darüber, mit welcher Konsequenz die Beschenkten von Frau Pooth – nun ja, nennen wir es – gestreichelt werden durften.

Denn welche Bezeichnung das mechanische Reiben von Frau Pooths Handfläche an armen Schultern und Ellbogen wirklich verdient, wird sich auch in den nächsten Folgen nicht klären lassen. (pek/DER STANDARD; Printausgabe, 10.5.2007)