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In Rollenspielen erlernen SchülerInnen soziale Kompetenzen.

Foto: ap/Rotenzier
Wien - Auf Persönlichkeitsentwicklung schon im Volksschulalter gegen Suchterkrankungen und Depressionen setzt das von der Mentor-Stiftung ins Leben gerufene Programm "Eigenständig werden". Gemeinsam mit Rotary will die Stiftung in den kommenden Jahren 300.000 Euro pro Jahr in das Programm investieren, ein entsprechender Vertrag wurde kürzlich mit dem Unterrichtsministerium und den Fachstellen für Suchtprävention in den Bundesländern unterzeichnet. Durch die Ausbildung von 3.000 Volksschullehrern soll das Programm nun in ganz Österreich durchstarten.

Lebenskompetenzen vermitteln

Ziel des Unterrichtsprogrammes "Eigenständig werden" ist es, Kindern schrittweise die nötigen Lebenskompetenzen zu vermitteln, "damit sie sich in der heutigen Welt zurechtzufinden und auch unvorhergesehenen Situationen kompetent begegnen", lautet das Credo des von Experten entwickelten Programmes. Für die Umsetzung werden Lehrer speziell geschult, im Unterricht gibt es dann für die ersten bis vierten Klassen der Volksschulen eine Auswahl von Materialien. Diese reichen vom Puppentheater für die Taferlklassler bis zu Rollenspielen, in denen etwa schwierige Situationen bewältigt werden.

Nicht nur Illegales

In Sachen Suchtprävention geht es nicht ausschließlich um illegale Drogen, sondern generell um Suchtverhalten. "Um den steuernden Umgang mit Alkohol, Nikotin, Internet, Medikamenten, Nahrung etc. zu erlernen, ist die bewusste Begleitung in der Persönlichkeitsentwicklung wichtig", so die Experten von "Eigenständig werden". Aus Deutschland, den skandinavischen Ländern und einigen anderen europäischen Staaten bestätigen positive Evaluierungsergebnisse die Wirkung solcher Programme.

Lehrerfortbildung

Das Programm wurde von der Mentor-Stiftung 1998 als internationales Projekt ins Leben gerufen und vor wenigen Jahren auch für Österreich adaptiert. Es ist bisher in der Fortbildung von Volksschullehrern eingesetzt worden, ab Herbst 2007 wird es auch von den neu gebildeten Pädagogischen Hochschulen angeboten. Mittelfristig ist in Kooperation mit dem Unterrichtsministerium beabsichtigt, das Programm in einer adaptierten Version als ständigen Lehrinhalt in die Grundausbildung der Volksschullehrer aufzunehmen. (APA)