"Traurig, dass ich ...

... das nie erleben darf." – Alfons Haider gab der "Dancing-Stars"- Hochzeitsübertragung am Schluss noch ein politisches Statement zur Homo-Ehe mit. Diesen Satz und die Erkenntnis, dass ein Csárdás-Geiger grundsätzlich eine gute Idee ist, konnte man noch als Positives mitnehmen aus dem Familienfest im ORF-Biotop.

Foto: ORF/Badciz

Aber sonst?

Profi-Tänzer Balázs Ekker warf mit seinem öffentlichen Heiratsantrag an Kollegin Alice Guschelbauer ein saftiges Stück Unterhaltungskonzept in den Rachen der ORF-Selbstvermarkter, wo es mit den hauseigenen Pseudopromis ausstaffiert und als willkommener Quotenbringer genüsslich zerkaut wurde: "Die Traumhochzeit" musste her. Live. In der Samstagnacht. Eine freudvolle, eine gierige Vereinnahmung.

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Mit Karl Hohenlohe

und Christoph Wagner-Trenkwitz als Blödsinn labernde Hochzeitskommentatoren, mit Begleitmusik von Nina Proll und Michael Tschuggnall, mit "Wie fühlst du dich jetzt"-Interviews danach. Das Reality- Soap-Konzept befiel die Heiratswilligen wie ein Virus, und sie steckten bis zu 948.000 Zuseher an. Das gibt aber keine Antwort auf die große Frage der Samstagnacht, die sich Dancing-Stars-Uneingeweihten stellt. Das sind immerhin noch ein paar Millionen.

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Sie kamen vielleicht

zufällig dazu, standen mit großen Augen vor den TV-Schirmen und fragten sich: Warum? Warum wird um elf Uhr nachts die Trauung von zwei unbekannten Tänzern live im öffentlichrechtlichen Bezahlfernsehen übertragen? (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 7.5.2007)

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