"Scheiß-Deitsche",

brüllte es aus der Kiste und das erfüllte einen auch ohne gröbere Vorurteile gegenüber unseren Nachbarn mit Freude. Vor allem, weil es möglich ist, im öffentlich-rechtlichen ORF ein Programm zu sehen, das in seinen Versuchen witzig zu sein, nicht an der eigenen Unlustigkeit scheitert oder eben handzahm österreichisch daher kommen. Weil: Man könnt es sich ja mit jemandem verscherzen.

Foto:ORF/Hubert Mican

Verscherzt wird in "Dorfers Donnerstalk" radikal.

Bester Beweis war der zuvor zitierte Christoph Grissemann, der als verbal Amok laufender Tiroler Bauer einen "deitschen" Studenten in ein weißes Bärenkostüm steckte, um diesem "Scheiß-Knut" bei eben den "Scheiß-Deitschen" etwas Konkurrenz entgegenzuhalten.
Als sich schließlich spielende Kinder dem falschen Bären, in dessen Kostüm bärig unrasiert Dirk Stermann steckte, näherten, wurden sie mit "Schleicht's eich, es Orschlecher" und Fußtritten ins Leere vertrieben. So muss es sein.

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"Dorfers Donnerstalk",

der ab sofort nur noch einmal im Monat, dafür eine Stunde lang live und früher ausgestrahlt wird, schaffte nicht nur damit einen guten Einstieg – beziehungsweise eine gelungene Fortführung alter Qualitäten. Großartig wie (fast) immer war auch die Synchronsprech-Truppe Maschek mit einer Verarsche von Karl-Heinz Grasser als dümmlich grinsendem Marketing-Heini für Sacher, bei der dessen sprachliche Unsicherheit bezüglich der Unterscheidung von "dort" und "Torten" – TV-Tagebuch-Leser erinnern sich – ausgeschlachtet wurde.

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Lukas Resetarits

brillierte schließlich noch als Personal Coach von Alfred Gusenbauer, einzig der Gastgeber wirkte stellenweise etwas betreten. Wurscht, wird schon. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 28./29.4.2007)

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