Anders als viele RAF-Terroristen kam Wisniewski nicht über die Studentenbewegung zur RAF. Der Sohn eines polnischen Zwangsarbeiters aus Freudenstadt im Schwarzwald versucht es zunächst mit einer Elektrolehre, die er aber abbricht. Nach Monaten in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche geht er nach Hamburg, fährt als Maschinist zur See, kehrt wieder in die Hansestadt zurück. Zunächst engagiert sich Wisniewski dort in der linken Szene für politische Gefangene, besetzt Häuser und demonstriert gegen den Springer-Verlag. "Die neuen Lebensformen, Wohngemeinschaften, Stones-Musik, lange Haare, das hatte auf mich enorme Anziehung. Dazu kamen der Sozialismus und andere Theorien, vor allem der in der Revolte geborene Sinn für Gerechtigkeit", beschreibt Wisniewski diese Zeit 1997 in einem Interview mit der Berliner tageszeitung.
Zur RAF kommt Wisniewski 1975 nach dem Tod von RAF-Häftling Holger Meins, der einen Hungerstreik im Gefängnis nicht überlebte. "Wenn die anfangen, die Gefangenen (...) verrecken zu lassen, dann muss was anderes geschehen", erklärt Wisniewski "das Überschreiten einer Schwelle". Nach Meins' Begräbnis geht er in den Untergrund und zählt fortan zur "zweiten Generation" der RAF, wo er wegen seiner schlagenden Argumente "Fury" (Furie) genannt wird.
Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden trainiert er in einem südjemenitischen Guerilla-Camp, bevor er am 5. September 1977 Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer entführt und ihn am 18. Oktober in einem elsässischen Wald erschießt.