"Kunstkauf macht endlich wieder Spaß", freute sich Künstlerhaus-Präsident Joachim Lothar Gartner gestern, Dienstag, in einem Pressegespräch. "Der günstige Preis erlaubt das Kaufen aus dem Bauch heraus." Kunst kaufen, weil sie gefällt - ein einfaches Prinzip, das zum Experiment wird. "Wir hinterfragen unsere eigene Kunstwahrnehmung, indem wir die Konventionen des Kunstbetriebes umrühren", erklärte Kurator und Koordinator Lorenz Seidl alias "eSeL". "Wir können beobachten, worauf wir eigentlich schauen, auf den Namen des Künstlers, auf die Produktionsweise, oder auf unseren eigenen Geschmack."
So verschieden wie die Geschmäcker haben die 100 österreichischen und weiteren 100 internationalen Künstler ihre 70 Zentimeter "Wandbreite" genutzt. Von klassischen Stilleben über Kartonage-Skulpturen bis zu Porträt-Fotografie tummeln sich im Obergeschoss des Künstlerhauses Stile, Nationen, und natürlich die Künstler selbst. Das direkte Marktkonzept der Ausstellung macht ihre Anwesenheit erforderlich, und soll die unmittelbare Kommunikation zwischen Künstler und Konsument ermöglichen. Wer sich für ein Werk entschieden hat, kann Name und Adresse hinterlassen und seine Auswahl am Ende der Woche abholen.