London - Ein britischer Forscher hat in einem in Serbien gefundenem Mineral genau jene chemischen Substanzen entdeckt, die im Comic "Superman" als Kryptonit bezeichnet wird und die Superman die ganze Kraft nimmt. Der echte Kryptonit ist allerdings im Vergleich zu jenem im Comic ganz harmlos und nicht einmal radioaktiv, berichtet das Natural History Museum, das das Mineral derzeit ausstellt.
"Sodium Lithium Boron Silicate Hydroxide"
"Es tut mir leid, aber die Substanz ist nicht grün und sie strahlt auch nicht", meint der Mineraloge Chris Stanley, der allerdings betont, dass sie bei Bestrahlung mit UV-Licht in pink-orange strahlt. Gefunden wurde das weiße Mineral von der Bergbaufirma Rio Tinto, die sie nicht zuordnen konnte und daher die Experten im Natural History Museum anriefen. Stanley unterzog die Probe einer genauen Untersuchung und durchforstete die Literatur nach einem Hinweis. Fündig wurde er nicht in der wissenschaftlichen Literatur, sondern im Reich der ComicHelden: "Sodium Lithium Boron Silicate Hydroxide" - so lautete die Aufschrift des Behälters, den der Bösewicht Lex Luthor aus dem Museum stiehlt, um Superman unschädlich zu machen. Und das waren auch die Bestandteile des bisher unbekannten Minerals.
Ein Unterschied
Einen Unterschied wies die echte Substanz zudem auch noch auf: Sie enthielt kein Fluor, entsprach aber ansonsten ziemlich genau der Comic-Vorlage. "Das Mineral ist ziemlich hart und feinkörnig", berichtet der Forscher. Die genaue atomare Struktur wurde dann in den Labors des Canada National Research Council unter der Leitung von Pamela Whitfield und Yvon Le Page untersucht. "Wenn wir die kristallinen Strukturen eines Materials wissen, können wir auch andere physikalische Eigenschaften wie etwa Elastizität oder thermochemische Eigenschaften errechnen", meint Le Page.
Nicht mit fremden Federn - Steinen - schmücken