Wien - Für die einen wäre es die Rettung einer verkorksten, für die anderen die Krönung der bisher erfolgreichsten Bundesliga-Saison. Wenn Titelverteidiger Austria Wien und der SV Mattersburg am kommenden Dienstag (17:00 Uhr/live ORF1 und Premiere Austria) das ÖFB-Stiegl-Cup-Finale bestreiten, gehen beide Teams mit unterschiedlichen Vorzeichen in die Partie. Während für den violetten Rekordcupsieger in der Neuauflage des Endspiels 2006 ein Europacup-Platz auf dem Spiel steht, brennen die Burgenländer auf den ersten Cup-Titel der Klubgeschichte.

Das "Spiel der Saison"

"Der Cup ist unsere Chance, die Saison noch einmal ins Lot zu bringen und uns auf sportlichem Weg für den Europacup zu qualifizieren", ließ Austria-Coach Georg Zellhofer keine Zweifel daran aufkommen, dass die 73. österreichische Cup-Auflage für die Wiener wohl das "Spiel der Saison" ist. "Wir stehen am sechsten Tabellenrang, unsere Chance auf den Europacup ist der Cup", meinte auch Kapitän Jocelyn Blanchard.

Mattersburg-Coach Franz Lederer vertraut hingegen auf den Reifeprozess seines Teams, das sich nach einer starken Saison auf bestem Weg Richtung Vize-Meistertitel befindet. "Im Vorjahr sind wir vor dem Stadion, vor der Atmosphäre, regelrecht erschrocken, das wird heuer aber nicht mehr passieren", sagte Lederer in Anspielung auf die 0:3-Niederlage im Vorjahr.

8.000 Karten abgesetzt

Brisanz erhält das Aufeinandertreffen auch auf Grund der Stadion-Wahl. Durch die baubedingte Sperre des Ernst-Happel-Stadions muss die Austria auf ihrem Weg Richtung 26. Cup-Titel ausgerechnet im Hanappi-Stadion, der Spielstätte von Erzrivale Rapid, antreten. 8.000 Karten waren laut ÖFB Dienstagmittag bereits verkauft, mit einem vollen Stadion darf deshalb spekuliert werden.

Mattersburgs Kapitän Didi Kühbauer hofft dabei auch auf Unterstützung aus dem grün-weißen Lager. "Im Hanappi-Stadion zu spielen ist sicher kein Nachteil für uns. Ich hoffe, dass neben vielen Burgenländern auch einige Rapid-Fans ins Stadion kommen, um uns zu unterstützen", meinte der Ex-Rapidler.

Sollte Mattersburg am 1. Mai gewinnen, würde der Pokal erstmals ins östlichste Bundesland gehen. Die Austria würde bei einem Erfolg gegen die Burgenländer hingegen im fünften Cup-Finale in Serie den vierten Titel holen und den Hattrick nach 2005 und 2006 perfekt machen.(APA)