Zu der Zeit,

als der Schreiber dieser Zeilen den Jeep Grand Cherokee mit seinen unfassbaren 426 PS Leistung zum Testfahren zur Verfügung hatte, war der Klimawandel gerade nicht so wichtig. Das Wetter war damals jahreszeitengerecht schlecht.

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Der einzige Feind

waren die von der Staatsobrigkeit gedungenen Radarpistoleros, die ihre Strahlenwaffen prinzipiell auf das breite Maul des SRT-8 hielten, egal ob gleichzeitig ein obszön auffrisierter Golf um den Ami herumorgelte. Dieser Wagen zog alle Aufmerksamkeit auf sich.

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Jetzt wieder:

Der Klimawandel ist da, und der SRT-8 ist quasi im Alleingang dafür verantwortlich. Halt, der Porsche Cayenne ist genau so böse, zumindest werden beide als Oberstinker gebrandmarkt, ungeachtet der Tatsache, dass CO2 geruchlos ist.

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BMW,

Mercedes und Audi haben ebensolche PS-Monster , nur haben sie es bisher durch geschicktere PR geschafft, eher als Technologiekonzerne dazustehen, die nichts anderes tun, als Tag und Nacht am Spritsparen zu forschen.

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Von Toyota,

dem allergrünsten Konzern, gar nicht zu reden: Im Falle der erfolgreichen Japaner spricht alle Welt vom hybridmotorisierten Prius, niemand von einem Land Cruiser 4,7 V8 (der in Österreich, zugegeben, nicht angeboten wird).

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Der SRT-8

hat einen Motor mit Sportwagenleistungsdaten und säuft deswegen auch entsprechend. Gutheißen kann man das nicht, auch wenn das kräftige Gefährt durchaus auch ausgewogenes Reiseverhalten bieten kann.

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Doch

es ist zu bezweifeln, dass er für den braven Papi gebaut wurde, der nur kurz einmal den Lastwagen überholen will, damit Mami und Sohnemann/Tochterfrau schneller am Ziel sind. Hier geht's um Muskeln. Haben und zeigen.

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Ein kurzer Tritt

auf das Gaspedal, und aus dem Doppelrohrauspuff grölt ein Chor überheblicher Grizzlybären. Einmal drauftreten, und der V8 verursacht Genickweh, weil das Trumm in fünf Sekunden auf hundert ist. An der Tankstelle an der Stadtausfahrt ist der Besitzer und Befahrer mit so einem Gerät der King, ebenso beim Nobelwirt im Nobelskiort, wo der Wagen dem King angeblich helfen soll, der Beschläfer zu werden.

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Wie auch immer:

Zu investieren sind 79.000 Euro - "günstig" im Vergleich mit der Konkurrenz (Porsche Cayenne Turbo, 500 PS: 128.000 Euro).

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Was man

mit dem Jeep-Kraftlackel ebenso wie den anderen Superluxus-Allradlern mit 400+ PS offroad anfangen soll, ist zwar den meisten Menschen schleierhaft. Aber nicht der Punkt. Sonst würden sich die Geräte nicht so sensationell gut verkaufen. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 20.4.2007)

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